Europa-Schluss: Börsen stabilisieren sich nach Kursrutsch

Börse Europa

(Adobe Stock)

Paris / London – Europas wichtigste Aktienindizes haben sich nach den zuletzt deutlichen Kursverlusten am Montag stabilisiert. Wegen anstehender Zinsentscheidungen einiger Notenbanken dürfte sich die Kaufbereitschaft jedoch im weiteren Wochenverlauf in Grenzen halten. Die US-Grossbank Citigroup sieht nun bessere Chancen an den US-Börsen und stufte europäische Aktien ab.

Der EuroStoxx 50 erholte sich um 0,85 Prozent auf 4880,42 Punkte. In der vergangenen Woche hatte der Leitindex der Eurozone wegen der politischen Unsicherheit insbesondere in Frankreich mehr als vier Prozent eingebüsst. Er war auf den tiefsten Stand seit knapp vier Monaten gefallen.

Noch schlimmer war es vergangene Woche dem französischen Cac 40 ergangen, der am Montag mit einem Plus von 0,91 Prozent auf 7571,57 Punkte etwas Boden gutmachte. Der britische FTSE 100, der sich zuletzt vergleichsweise robust behauptet hatte, schloss mit minus 0,06 Prozent auf 8142,15 Zähler kaum verändert.

Im europäischen Sektorvergleich waren am Montag auch Aktien von Technologieunternehmen gefragt. Die Anlagestrategen der Citigroup setzen weiterhin auf diesen Sektor. Die Papiere des Chipausrüsters ASML legten im EuroStoxx 50 um 1,7 Prozent zu, womit sie nach zwei schwachen Tagen wieder Kurs auf ihr Rekordhoch nahmen.

Im Reise- und Freizeitsektor stützten die deutlichen Aufschläge der Aktien von Tui von knapp drei Prozent. Der Konzern stockte nach der Absage aller Reisen durch den insolventen Konkurrenten FTI seine Kontingente erheblich auf.

Stabilisieren konnte sich auch der Bankensektor. Hier stach ING positiv heraus: Die Aktien gewannen als bester EuroStoxx-50-Titel knapp drei Prozent. Auf ihrem Kapitalmarkttag hatten die Niederländer angekündigt, mittelfristig eine höhere Eigenkapitalrendite anzustreben.

Auf den Verkaufslisten standen dagegen der konjunkturabhängige Rohstoff- sowie der zinsabhängige Immobiliensektor. Bei den im weiteren Wochenverlauf anstehenden geldpolitischen Entscheidungen dürften unter anderem die britischen Währungshüter signalisieren, dass ihnen der Rückgang der Inflation noch nicht ausreicht, um die Zinsen zu senken. (awp/mc/ps)

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