Paris – Nach zuletzt zwei schwachen Handelstagen haben die Anleger in Europa zu Wochenbeginn eine klare Positionierung gescheut. Der EuroStoxx 50 pendelte am Montag um die Gewinnschwelle, am Ende behauptete er sich mit 3305,85 Punkten mit 0,02 Prozent im Plus. Der französische Cac 40 legte um 0,18 Prozent auf 4971,94 Punkte zu und der Londoner FTSE 100 gewann 0,61 Prozent auf 6127,44 Zähler.
Analyst Milan Cutkovic vom Broker AxiTrader verwies als Bremse auf die steigenden Zahlen von Corona-Infektionen in Europa und zunehmende Reisewarnungen. Im Herbst könnten weitere Restriktionen kommen, welche die wirtschaftliche Erholung bremsen sowie die Verbraucher- und Unternehmensstimmung belasten würden.
Zudem nehmen die Spannungen zwischen den USA und China weiter zu und bei den Verhandlungen über ein neues Corona-Hilfspaket in den Vereinigten Staaten ist weiter kein Ende in Sicht. Davon gebremst kamen am Montag auch keine positiven Impulse aus den USA, wo der Leitindex Dow Jones Industrial etwas schwächer in die neue Woche startete.
Im Branchenvergleich besonders schwach zeigten sich die Aktien aus dem Reise- und Freizeitsektor, dessen Branchenindex im Zuge neuer Reisewarnungen im marktbreiten Stoxx Europe 600 um 1,5 Prozent fiel.
Der Reisekonzern Tui sagte nach der Einstufung fast ganz Spaniens einschliesslich Mallorcas als Risikogebiet wegen hoher Corona-Zahlen alle Pauschalreisen dorthin ab. Die hauptsächlich an der Londoner Börse gehandelten Tui-Aktien büssten daraufhin fünf Prozent ein.
Auch die Papiere der vom Tourismus stark abhängigen Fluggesellschaften standen wieder mächtig unter Druck. Europas grösster Billigflieger Ryanair fährt sein Flugangebot wegen steigender Corona-Infektionszahlen in Spanien und anderen Ländern wieder zurück, seine Aktien büssten 5,9 Prozent ein. Für die Papiere von IAG, Easyjet und Air-France-KLM ging es um bis zu 5,3 Prozent bergab.
Auf der Sonnenseite standen dagegen Rohstofftitel, deren Index sich mit plus 1,7 Prozent an die Spitze des Branchentableaus setzte. (awp/mc/pg)