Paris – Die Konsolidierung an Europas Aktienmärkten hat sich auch zu Beginn der neuen Börsenwoche fortgesetzt. Ohne zündende Impulse gab der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx am Montag um 1,30 Prozent auf 3272,51 Punkte nach. Im späten Handel gerieten die Kurse verstärkt unter Druck. Im Monat August bringt es das Börsenbarometer zwar auf einen Gewinn von gut drei Prozent. Die Marke von 3400 Zählern erweist sich jedoch für den EuroStoxx 50 – nach einem kurzen Ausreisser darüber im Juli – schon seit Anfang Juni als hartnäckiger Widerstand.
Solide Konjunkturdaten aus China und Japan konnten die Kurse nur anfangs stützen. Am frühen Nachmittag drehte der EuroStoxx 50 wieder ins Minus. Trotz guter Wirtschaftsdaten hätten sich die Aktienmärkte «nicht aus ihrer Lethargie der vergangenen Handelstage» lösen können, sagte Analyst Konstantin Oldenburger vom Handelshaus CMC Markets. Gegenwind gab es vom Euro, der zum US-Dollar stark zulegte, womit sich die Exportchancen europäischer Unternehmen verschlechtern könnten. Auch eskaliert der Konflikt zwischen Griechenland und der Türkei um Erdgas im Östlichen Mittelmeer.
In Paris ging es für den Cac 40 um 1,11 Prozent auf 4947,22 Punkte nach unten. An der Londoner Börse fand wegen eines Feiertags kein Handel statt.
Fusionen und Übernahmen waren zu Wochenbeginn in Europa ein Thema. Dass der französische Entsorger Veolia Environnement einen zweiten Anlauf zur Übernahme des Konkurrenten Suez nimmt, stützte die gesamte Branche: Der Subindex der Versorger im marktbreiten Stoxx Europe 600 zählte mit einem Plus von 0,4 Prozent zu den wenigen Gewinnern unter den Sektoren.
Die Suez-Aktien schnellten um 18,5 Prozent auf 14,505 Euro hoch, nachdem Veolia dem Energiekonzern Engie für dessen knapp 30-prozentigen Anteil an Suez 15,50 Euro je Suez-Aktie in bar angeboten hatte. Das entspricht einem Kaufpreis von insgesamt 2,9 Milliarden Euro. Analysten sehen gute Chancen, dass die Transaktion über die Bühne geht, zumal alle Beteiligten davon profitieren würden. Während Engie-Aktien um 4,7 Prozent zulegten, gewannen Veolia 5,7 Prozent.
Bei Philips mussten die Aktionäre einen Kursrückgang von 3,5 Prozent auf den niedrigsten Stand seit Mitte Juni verkraften. Eine Teilstornierung eines Grossauftrags der USA für Beatmungsgeräte verschlechtert die Gewinnaussichten des Medizintechnikkonzern. Von den im April seitens der US-Regierung bestellten 43 000 Geräten würden lediglich 12 300 ausgeliefert, teilten die Niederländer mit. (awp/mc/pg)