Europa-Schluss: EuroStoxx 50 grenzt Verluste deutlich ein

Europa-Schluss: EuroStoxx 50 grenzt Verluste deutlich ein
(Adobe Stock)

Paris / London – Nach zwei Tagen der Erholung ist es am Donnerstag an Europas Börsen wieder abwärts gegangen. Sie folgten damit den sehr schwachen Vorgaben von den US-Märkten am Vortag, als vor allem die Technologieaktien unter die Räder geraten waren. Der EuroStoxx 50 als Leitindex für die Eurozone fiel um 0,94 Prozent auf 3613,43 Zähler. Zwischenzeitlich waren die Verluste allerdings noch deutlich grösser: Im Tagestief am Vormittag hatte der EuroStoxx 50 noch fast drei Prozent verloren.

Der Pariser Leitindex Cac 40 büsste zu Handelsende 1,01 Prozent auf 6206,26 Zähler ein. Für den Londoner FTSE 100 ging es mit 1,56 Prozent auf 7233,34 Punkte etwas stärker nach unten.

«Die Börse gönnt den Anlegern in diesen Tagen keine Verschnaufpause», schrieb Analyst Konstantin Oldenburger vom Handelshaus CMC Markets. Das Problem für den Aktienmarkt sei unverändert, dass die Unternehmen wegen steigender Kosten die Preise anheben müssten. Dies führe zu einer stärkeren Verbraucherinflation, welche wiederum die Notenbanken unter Druck setze, die Zinsen schneller anzuheben – mit entsprechenden Risiken für das Wirtschafts- und Gewinnwachstum.

Der Technologiesektor litt zwar unter den schwachen US-Vorgaben, an der Spitze der Verlierer standen jedoch die Rohstoffwerte. «Die gestrige Erholung der Industriemetallpreise ist heute schon wieder Makulatur. Mit den Preisen geht es recht deutlich bergab», merkte Analyst Daniel Briesemann von der Commerzbank an. Unter den Marktteilnehmern herrschten Nachfragesorgen, die sich in erster Linie auf China richteten, wo die Lockdown-Massnahmen belasteten. So fielen ArcelorMittal um 3,1 Prozent, während Rio Tinto 2,9 Prozent verloren.

Unter den Technologiewerten ragten unterdessen STMicroelectronics mit vier Prozent Aufschlag positiv hervor. Das Halbleiternehmen rechnet in den kommenden Jahren dank der anhaltend hohen Chipnachfrage mit einem starken Wachstum. Zudem will der Konzern profitabler werden.

Vergleichsweise moderate Verluste verzeichneten die Versicherungsaktien. Der schweizerische Branchenvertreter Zurich hatte das Geschäft im ersten Quartal 2022 weiter ausgebaut. Vor allem in der Schaden- und Unfallsparte legten die Prämieneinnahmen überraschend stark zu. Mit dem Kurs ging es um 1,5 Prozent aufwärts.

Noch besser sah es bei den defensiven Telekomwerten aus. Deutlichen Gewinne der Aktie von Telefonica stützten hier. Der spanische Telekomanbieter hatte zum Jahresauftakt von günstigeren Wechselkursen in Lateinamerika profitiert. Der Wert kletterte um 2,6 Prozent.

Unter den kleineren Werten fielen Zur Rose mit 6,6 Prozent Zuwachs auf. Ein Pressebericht, wonach das elektronische Rezept ab dem 1. September in regionalen Stufen in Deutschland verpflichtend eingeführt werden soll, verhalf der Aktie der Online-Apotheke zu Auftrieb. Die Baader Bank gab zudem eine Kaufempfehlung ab. (awp/mc/ps)

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