Paris / London – Nach dem jüngsten Kursrutsch haben sich Europas Börsen zu Beginn der neuen Woche wieder erholt. Am Montag stieg der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 um 1,66 Prozent auf 4248,01 Punkte, womit er den Verlust vom Freitag nahezu wieder wettmachte.
Hilfreich für die europäischen Handelsplätze war, dass die Anleihemärkte nach den zuletzt stark gestiegenen Zinsen eine Pause einlegten. Auch die Einigung zwischen Grossbritannien und der EU über die Brexit-Sonderregeln für Nordirland nach jahrelangem Streit sorgten Börsianern zufolge für eine bessere Stimmung an den Märkten.
Der französische Cac 40 erholte sich um 1,51 Prozent auf 7295,55 Punkte. Der britische FTSE 100 blieb mit einem Plus von 0,72 Prozent auf 7935,11 Zähler etwas zurück. Die Gewinne des Pfund bremsten den Index etwas, denn mit einem starken Pfund können sich die Wettbewerbschancen britischer Unternehmen verschlechtern.
Auf dem europäischen Sektortableau gab es am Montag nur Gewinner. Zu den grössten Gewinnern im marktbreiten Stoxx Europe 600 zählte mit plus zwei Prozent der Index der Handelsunternehmen . Er profitierte von einem positiv aufgenommenen Ausblick des Mischkonzern Associated British Foods (AB Foods) sowie von Hochstufungen der Aktien von H&M und der spanischen Inditex .
Die Aktien von AB Foods gewannen 1,4 Prozent, nachdem sich die Primark -Mutter dank des nachlassenden Inflations- und Kostendrucks optimistischer als bisher zum laufenden Geschäftsjahr geäussert hatten.
Bei Inditex konnten sich die Aktionäre über ein Kursplus von 2,7 Prozent und einen der vorderen Plätze im EuroStoxx 50 freuen. Das Geschäft der Spanier sei fundamental betrachtet mittlerweile von höherer Qualität als vor der Corona-Pandemie, begründete Analyst Geoffroy de Mendez von der US-Investmentbank Bank of America die Hochstufung der Inditex-Aktie auf «Neutral».
Die Anlageempfehlung für den schwedischen Konkurrenten H&M hob de Mendez sogar um zwei Stufen auf «Buy» an, da er künftig mit Rücken- statt mit Gegenwind von Währungseffekten rechnet und zudem auf Einsparungen setzt. Die Aktien gewannen 4,2 Prozent.
Vergleichsweise schwach entwickelten sich hingegen die Indizes der als defensiv geltenden Gesundheits- und Lebensmittelbranche , die eher in einem schwierigen Marktumfeld gefragt sind.
Angesichts eines enttäuschenden Ausblicks sackten die Titel von PostNL um 8,6 Prozent ab. Der Logistiker blieb laut Analyst David Kerstens von der US-Bank Jefferies wegen Gegenwinds von der Kostenseite sowie Verlusten von Marktanteilen im Paketgeschäft mit dem operativen Ergebnisziel für 2023 deutlich hinter der Markterwartung zurück. (awp/mc/pg)