Europa-Schluss: Stagnation – Leitindex scheitert an 3400er Marke
Paris / London – Kursgewinne im frühen Handel an Europas Börsen sind am Donnerstag wieder in sich zusammengefallen. Der EuroStoxx 50 als Leitindex der Eurozone schloss mit plus 0,03 Prozent auf 3371,74 Punkte quasi unverändert. Das Börsenbarometer scheiterte im Tageshoch erneut an der Marke von 3400 Punkten – ein Widerstand, der sich als immer hartnäckiger erweist.
Die Unsicherheit am Markt, ob und wann es in den USA staatliche Hilfsprogramme für die Wirtschaft gibt, habe auch an Europas Börsen auf die Stimmung gedrückt, schrieb Analyst Pierre Veyret vom Handelshaus Activtrades. Ausserdem liessen die zunehmenden Spannungen zwischen den USA und China Aktien als Anlage weniger attraktiv erscheinen.
Auch an den grossen Börsenplätzen traten die Leitindizes auf der Stelle: In Paris schloss der Cac 40 0,07 Prozent niedriger bei 5033,76 Punkten. Der FTSE 100 ging in London mit einem Plus von 0,07 Prozent auf 6211,44 Punkte aus dem Handel.
Anleger feierten die Quartalszahlen von Unilever. Der Konsumgüterkonzern zeigt sich inmitten der Corona-Krise robust und profitierte von der steigenden Nachfrage nach Wasch- und Reinigungsmitteln. Der Kurs stieg an der Spitze des EuroStoxx 50 um 7,8 Prozent auf den höchsten Stand seit Ende Februar.
Die Unilever-Aktien zogen andere Titel aus der Lebensmittelbranche mit nach oben. So gewannen Nestlé in Zürich 1,7 Prozent und verpassten ein neues Rekordhoch nur knapp.
In Paris stieg der Kurs von Pernod Ricard um 2,5 Prozent. Der Likörhersteller wird mit Blick auf das laufende Jahr optimistischer. Daraufhin gewannen in London auch die Papiere des Spirituosenherstellers Diageo um 2,6 Prozent.
Unangefochtener Favorit im Pariser Cac 40 Index waren die Papiere von Publicis, die um 8 Prozent in die Höhe schnellten. Der Werbe- und Medienkonzern legte laut der Berenberg Bank «sehr gute» Resultate vor. Im Kielwasser der Publicis-Aktien stiegen die Anteilscheine des Wettbewerbers WPP in London um 2,9 Prozent.
Aus Branchensicht hatten Aktien aus der Automobilindustrie mit einem Plus von gut zwei Prozent die Nase vorn. Börsianer verwiesen als Antrieb auf ermutigende Aussagen von Daimler. Zu den grössten Verlierern unter den Sektoren zählten die Versicherer. Hier belastete ein Milliardenverlust des Rückversicherers Swiss Re, dessen Aktien in Zürich 3,6 Prozent einbüssten. (awp/mc/ps)