Europa Schluss: Erholt vom neuen Corona-Schrecken
Paris / London – Die Anleger an Europas Börsen haben am Dienstag den Schrecken über die neue Coronavirus-Variante abgeschüttelt. Auch in den zähen Verhandlungen über einen Brexit-Handelspakt der Europäischen Union mit Grossbritannien gibt es weitere Bewegung.
Der EuroStoxx 50 schloss 1,42 Prozent höher auf 3497,49 Punkte. Damit holte der Eurozonen-Leitindex einen Teil des Kursrückschlags vom Wochenauftakt wieder auf.
Auch die grossen europäischen Länderbörsen legten wieder den Vorwärtsgang ein: Der französische Cac 40 stieg um 1,36 Prozent auf 5466,86 Punkte und der britische FTSE 100 um 0,57 Prozent auf 6453,16 Punkte.
Am Wochenende war bekannt geworden, dass in Grossbritannien eine neue Variante des Coronavirus aufgetaucht ist. Daraufhin hatten sich zahlreiche Länder vom Vereinigten Königreich abgeschottet und die Börsen waren abgerutscht. Dass die neue Variante tatsächlich mit grosser Wahrscheinlichkeit leichter übertragbar ist als bislang kursierende Formen von Sars-CoV-2, ist nun an neuen Daten zu sehen. Experten wie etwa der Biontech -Chef Ugur Sahin sind indes zuversichtlich, dass die neuen Corona-Impfstoffe auch gegen die neue Virus-Variante wirken.
Im europäischen Branchenvergleich gab es am Dienstag keine Verlierer. Am besten schlugen sich die vortags schwachen Technologietitel: Ihr Subindex im Stoxx-600-Branchentableau erholte sich um 2,3 Prozent. Der Rohstoffsektor schloss prozentual unverändert als Schwächster der Übersicht.
Die wenigen kursbewegenden Unternehmensnachrichten kamen vor allem aus Grossbritannien. Die Papiere des Pharmakonzerns Astrazeneca büssten eineinhalb Prozent ein, nachdem das Asthma-Mittel Tepezelumab bei einer klinischen Studie die Ziele nicht erreicht hatte.
Dagegen konnten sich die Anleger bei Easyjet über ein Kursplus von fast zweieinhalb Prozent freuen. Die Billigfluggesellschaft nimmt wegen der Corona-Krise noch mehr bestellte Airbus-Jets erst Jahre später ab als geplant. Die Aktien des Flugzeugbauers drehten am Nachmittag ins Plus und gewannen am Ende des Tages knapp unter ihrem Tageshoch 1,6 Prozent.
Der britische Telekommunikationskonzern Vodafone geht bei der Übernahme von Kabel Deutschland nach jahrelangem Stillstand einen weiteren Schritt. Vodafone habe sich mit dem Hedgefonds Elliott und den beiden Kabel Deutschland-Aktionären auf den Verkauf ihrer Aktien geeinigt, teilte der britische Telekommunikationskonzern mit. Alle drei halten zusammen 17,1 Prozent an Kabel Deutschland. Für 103 Euro je Aktie kann Vodafone diesen Anteil nun übernehmen und hält den Angaben zufolge dann 93,8 Prozent. Die Vodafone-Papiere gaben leicht nach. (awp/mc/ps)