Paris / London – Nach dem bisher schwachen Wochenverlauf haben sich Europas wichtigste Börsen am Donnerstag etwas gefangen. Der EuroStoxx 50 als Leitindex der Eurozone gewann am Vormittag 1,3 Prozent auf 4270 Punkte. Im Monat Mai hatte er mehr als drei Prozent verloren und alleine im Wochenverlauf über zweieinhalb Prozent. An seiner 100-Tage-Durchschnittslinie – Indikator für den längerfristigen Trend – fand die Korrektur vom Hoch seit 2021 nun aber zunächst ein Ende.
Auch der französische Cac 40 präsentierte sich am Donnerstag mit 7164 Punkten gut 0,9 Prozent erholt. Anders als der Eurostoxx hatte er im Mai kein neues Jahreshoch mehr erreicht und auf Monatssicht sogar mehr als fünf Prozent verloren. Für den britischen FTSE 100 («Footsie») ging es um 0,6 Prozent aufwärts auf 7491 Punkte.
Nach zuletzt mauen Wirtschaftsdaten aus China kamen nun überraschend positivere Signale aus dem Reich der Mitte. So stieg der Einkaufsmanagerindex des Wirtschaftsmagazins Caixin für das verarbeitende Gewerbe im Mai überraschend über die Schwelle von 50, was Wachstum impliziert. Volkswirte hatten im Durchschnitt mit einem unveränderten Wert auf dem April-Niveau von 49,5 Zählern gerechnet. Chinas Aktienmarkt half dies allerdings kaum.
Besonders gefragt waren in Europa Medienwerte mit Wolters Kluwer, ProSiebenSat.1 und RTL an der Spitze des Branchenindex. Die Experten der französischen Investmentbank Exane BNP Paribas sehen den niederländischen Informationsdienstleister als Gewinner des Themas Künstliche Intelligenz (KI), das derzeit den Nerv der Anleger trifft.
Auch anfangs wieder schwache Immobilienwerte schafften im erholten Marktumfeld den Dreh ins Plus. Geringe Abschläge verzeichnete indes der Versorgerindex. (awp/mc/ps)