Paris / London – Die Erholung der europäischen Börsen ist am Donnerstag ins Stocken geraten. Der EuroStoxx 50 schloss 0,30 Prozent niedriger bei 4302,45 Punkten. Börsianer sprachen von einer Pause nach der starken Aufwärtsbewegung in den zurückliegenden Wochen. Vom Tief knapp unter 4000 Punkten vor fast drei Wochen war der Eurozone-Leitindex um gut acht Prozent gestiegen. Er hatte am Vortag den höchsten Stand seit zwei Monaten erreicht.
Der französische Cac 40 sank um 0,57 Prozent auf 7168,40 Punkte, während der britische FTSE 100 um 1,01 Prozent auf 7410,97 Punkte fiel. Allerdings war der Trend europaweit nicht einheitlich, in Frankfurt und Madrid legten die Börsen weiter zu.
Schwächster Sektor waren die Ölwerte. Sie reagierten damit auf die wieder gesunkenen Ölpreise. Zudem gaben die Aktien von Luxusgüterherstellern nach. Die Kette von Enttäuschungen aus der Branche hat sich mit Burberry fortgesetzt. Nach einer Umsatzwarnung des britischen Herstellers hochpreisiger Bekleidung verzeichneten die grossen Namen der Branche wie LVMH , Richemont und Kering Kursverluste. Die Burberry-Aktie setzte mit einem Einbruch von gut 11 Prozent die Talfahrt seit dem Frühjahr fort.
Nicht ganz so trübe sah es im Versicherungssektor aus, der sich knapp behauptete. Besser als erwartet ausgefallene Zahlen für das dritte Quartal und ein optimistischerer Ausblick bescherten der Aktie des niederländischen Lebensversicherers Aegon ein Plus von 2,5 Prozent.
Auch die Zahlen des französischen Stahlrohrproduzenten Vallourec kamen gut an. Die Analysten der Bank UBS hoben die gesunkene Verschuldung und den erhöhten Ausblick des Unternehmens hervor. Die Aktie kletterte um 5,2 Prozent nach oben.
Aktien aus dem Versorgersektor waren ebenfalls gefragt. Die Preisgrenze für Projektausschreibungen für Versorger in Grossbritannien soll deutlich erhöht werden. An der Londoner Börse zählten in der Folge Papiere von Stromproduzenten und Netzbetreibern wie National Grid, SSE und Centrica zu den Gewinnern. (awp/mc/ps)