Europa-Schluss: Erholung verpufft am Ende fast vollständig
Paris / London – Eine zunächst kräftige Erholung an den grossen europäischen Börsen ist am Mittwoch im späten Handel weitgehend in sich zusammengefallen. Am Ende reichte es für den EuroStoxx 50 noch zu einem bescheidenen Plus von 0,25 Prozent auf 4268,28 Punkte. Knapp zwei Stunden vor Handelsende hatte der Aufschlag für den Eurozonen-Leitindex noch gut ein Prozent betragen.
Die Aussicht auf Zinserhöhungen vor allem in den USA hat die Investoren zuletzt merklich verunsichert, die Schwankungen an den Märkten hatten zugenommen. Um die hohe Inflation einzufangen, dürfte die US-Notenbank Fed die Zinsschraube anziehen. Bislang rechneten Anleger mit einer Anhebung der Zinsen im März um einen Viertelprozentpunkt. Doch nun scheint selbst ein Zinsschritt von einem halben Prozentpunkt nicht mehr ausgeschlossen.
In Paris rückte der Cac 40 mit 0,55 Prozent auf 7172,98 Punkte etwas stärker vor. Hier stützten vor allem die hohen Kursgewinne der Luxusgüterkonzerne LVMH und Kering. Der Londoner FTSE 100 rückte um 0,35 Prozent auf 7589,66 Punkte vor.
Gefragt waren die Aktien der Luxusgüterhersteller. Die starke Geschäftsentwicklung des Schweizer Konzerns Richemont im Weihnachtsquartal trieb nicht nur dessen Aktien um mehr als fünf Prozent nach oben, sondern zog auch andere Werte der Branche mit. So gehörten LVMH und Kering zu den Tagesgewinnern.
Inditex fielen ebenfalls mit einem Gewinn von rund drei Prozent auf. Die US-Investmentbank Goldman Sachs hatte die Aktie des spanischen Textilkonzerns von «Neutral» auf «Buy» hochgestuft. Der europäische Einzelhandelssektor rangierte im Spitzenfeld der Sektoren.
Um der hohen Nachfrage der Chiphersteller schneller nachzukommen, verlagert der Maschinenbauer ASML die finalen Tests der Anlagen von den eigenen Fabriken zum Kunden. Dadurch können diese die Anlagen schneller nutzen. Andererseits kommt es deshalb zu Verzögerungen bei der formellen Abnahme, die für die Einbuchung des Umsatzes erforderlich ist. Der ASML-Kurs fiel um mehr als zwei Prozent.
Verluste verbuchten dagegen die Nahrungs- und Genussmittelhersteller . Skeptische Worte von JPMorgan zu AB Inbev belasteten die Aktie des Brauereikonzerns, die um gut ein Prozent nachgab.
Unter den kleineren Werten standen Valneva unter Druck, sie brachen um zwölf Prozent ein und fielen auf den niedrigsten Stand seit Oktober vergangenen Jahres. Die Aktien des Herstellers von Impfstoffen folgten damit den negativen Vorgaben anderer Impfstoff-Hersteller, die an den US-Börsen notiert sind. (awp/mc/pg)