Europa-Schluss: Zarte Erholung nach Vortagesverlusten

Boerse

(Adobe Stock)

Paris / London – Europas wichtigste Aktienmärkte haben sich nach den deutlichen Vortagesverlusten am Mittwoch stabilisiert. Der EuroStoxx 50 schloss mit einem Plus von 0,36 Prozent bei 3734,64 Punkten. Der französische Cac 40 gewann 0,48 Prozent auf 6445,26 Punkte. Der britische FTSE 100 stieg um 0,53 Prozent auf 7425,61 Punkte.

Analyst Michael Hewson von CMC Markets sprach von einem weiteren unruhigen Handelstag mit grossen Schwankungen. Der Erholungsversuch sei gestört worden von Befürchtungen, dass Russland sein Beharren auf Erdgaszahlungen in Rubel über Polen und Bulgarien hinaus auf Länder wie Deutschland und Italien ausweiten werde. Positive Impulse lieferten ordentliche Geschäftszahlen mehrerer grosser Unternehmen.

Weit vorne in der europäischen Branchenübersicht standen die Automobilwerte, die von den starken Zahlen von Mercedes angetrieben wurden. Noch besser entwickelten sich die Rohstofftitel.

Arcelormittal gewannen 4,3 Prozent, auch andere Stahlwerte waren gefragt. Im ebenfalls starken Chemiesektor hatte der französische Gasehersteller Air Liquide im ersten Quartal von einer starken Nachfrage profitiert. Der Kurs stieg um 0,7 Prozent. Analyst Alex Stewart von Barclays bemängelte durchwachsene Erlöse in den einzelnen Segmenten.

Schneider Electric profitierten nicht vom Quartalsbericht. Die Zahlen seien zwar solide ausgefallen, stellte Analyst Mark Fielding von RBC fest. Allerdings sei nach der überdurchschnittlichen Entwicklung 2021 das Potenzial angesichts der Bewertung begrenzt. Zudem muss der Konzern wegen des Rückzugs aus Russland 300 Millionen Euro abschreiben. Die Aktie verlor 0,6 Prozent.

Ähnlich sah es bei STMicroelectronics aus. Der Chipkonzern habe starke Ergebnisse vorgelegt, schrieb Analyst Janardan Menon von Jefferies. Die Signale für das zweite Quartal seien gut, unveränderte Jahresziele implizierten danach aber ein schwächeres zweites Halbjahr. STMicro zogen lediglich um 0,5 Prozent an.

Im Bankensektor fielen Credit Suisse nach erneuten Verlusten im ersten Quartal um 2,6 Prozent. Lloyds gaben ebenfalls nach Zahlenvorlage um 0,3 Prozent nach.

Im Versorgersektor legte das Schwergewicht Iberdrola um 2,0 Prozent zu. Der Energieversorger hatte im ersten Quartal wegen der gestiegenen Strompreise deutlich mehr erlöst. (awp/mc/ps)

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