Europa-Schluss: Kaum verändert – Aber herber Wochenverlust

Europa-Schluss: Kaum verändert – Aber herber Wochenverlust

Paris – Europas Börsen haben am Freitag ihre im Tagesverlauf erlittenen Verluste weitgehend abschütteln können. Enttäuschende Quartalsberichte schwergewichtiger US-Technologiekonzerne, allen voran von Apple, drückten zunächst auf die Stimmung. Eine Erholung setzte am späteren Nachmittag ein, als die nach dem Handelsstart zeitweise deutlich abgesackten US-Börsen sich wieder fingen und ihre Verluste verringerten.

Der EuroStoxx50 beendete den Tag mit einem Minus von 0,06 Prozent bei 2958,21 Punkten. Auf Wochensicht bedeutet dies einen Verlust von 7,5 Prozent, was in erster Linie auf die wachsenden Sorgen der Anleger vor erneuten coronabedingten Lockdowns in immer mehr Ländern geschuldet ist. Das Monatsminus ist mit 7,4 Prozent nahezu identisch.

In Paris legte der Cac 40 am Freitag um 0,54 Prozent auf 4594,24 Punkte zu. Der Londoner FTSE 100 schloss 0,08 Prozent tiefer auf 5577,27 Punkten.

In der europäischen Branchenübersicht hatten Aktien aus der Öl- und Gasbranche die Nase vorn mit einem Plus von 1,8 Prozent. Hier kamen gute Nachrichten von Total : Der Ölkonzern erholte sich im dritten Quartal etwas. So konnte das Unternehmen nach einem Milliardenverlust im zweiten Quartal wieder einen Gewinn erzielen. Die Aktien stiegen um 2,8 Prozent.

Der Bankensektor nahm den zweiten Platz ein mit plus 1,4 Prozent. Hier sah NatWest (früher Royal Bank of Scotland) wie die Konkurrentin Lloyds beim Blick auf coronabedingte Kreditausfälle eine leichte Entspannung. Damit zogen die NatWest-Papiere im FTSE 100 um 6,0 Prozent an. Zudem überraschte die spanische Grossbank BBVA mit einem Milliardengewinn, was der Aktie ein Plus von 5,3 Prozent bescherte.

Den ersten Platz im Cac 40 hatten die Papiere von Saint-Gobain mit einem Aufschlag von 4,7 Prozent inne. Der französische Baustoffkonzern hob nach einem starken dritten Quartal seinen Ausblick für das zweite Halbjahr an. Safran , an zweiter Stelle, gewannen 3,4 Prozent. Der französische Triebwerksbauer und Technologiekonzern erlitt zwar einen weiteren Umsatzeinbruch, dieser fiel aber weniger schlimm als befürchtet aus.

Die Beteiligungsgesellschaft Prosus will eigene Aktien sowie Anteile der südafrikanischen Muttergesellschaft Naspers für bis zu fünf Milliarden US-Dollar (rund 4,3 Mrd Euro) kaufen. Nachdem zuletzt viele zum Verkauf stehende Beteiligungen oder Unternehmen der Internetbranche sehr hoch bewertet wurden, sei eine Investition in das eigene Portfolio sinnvoll, sagte Bob von Dijk, Chef von Prosus und Naspers. Damit zogen die Prosus-Papiere im EuroStoxx um 3,1 Prozent an.

In der Schweiz profitierte der Rückversicherer Swiss Re von seiner Rückkehr in schwarze Zahlen. Die Aktien legten um 3,5 Prozent zu. (awp/mc/pg)

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