Paris – Der Leitindex der Eurozone hat eine starke Woche hinter sich. Nach fünf Handelstagen in Folge mit Gewinnen verbuchte er ein Wochenplus von fünf Prozent. An diesem Freitag schloss der EuroStoxx50 mit einem Aufschlag von 0,37 Prozent auf 3655,77 Punkte. Damit erreichte er nun auch wieder das Niveau, auf dem er sich Ende Februar 2020 befunden hatte. In Paris gewann der Leitindex Cac 40 am Freitag 0,90 Prozent auf 5659,26 Zähler.
Der Londoner FTSE 100 hingegen gab angesichts des weiter starken Pfund erneut nach. Er sank um 0,22 Prozent auf 6489,33 Punkte. Eine feste Landeswährung kann den Export von Waren verteuern. Auslöser der aktuellen Pfundstärke war, dass die britische Notenbank ihren in der Corona-Krise eingeschlagenen Kurs beibehielt und eine Einführung negativer Leitzinsen erst einmal nicht ansteht. Das Pfund profitierte hiervon.
Allgemein hat sich die Stimmung an den europäischen Aktienmärkten bereits seit einigen Tagen verbessert. Nachdem zuletzt noch Verunsicherung herrschte, da spekulationsgetriebene Käufe einzelner Aktien für grössere Marktschwankungen gesorgt hatten, wird nun wieder verstärkt auf die USA und das erwartete Corona-Konjunkturpaket gesetzt.
Geschäftszahlen, vor allem die von französischen Unternehmen, sorgten unter den Einzelwerten für gut gelaunte Anleger. So zogen die Aktien von Vinci an der EuroStoxx-Spitze um 5,8 Prozent an. Der erneute Corona-Lockdown in Frankreich und anderswo machte dem Bau- und Dienstleistungskonzern zum Jahresende 2020 zwar schwer zu schaffen, allerdings wurden die Markterwartungen übertroffen.
Unter den weiteren Favoriten im EuroStoxx stiegen die Papiere von BNP Paribas um 2,6 Prozent. Der Gewinn ging 2020 trotz der Corona-Krise mit ihren drohenden Kreditausfällen überraschend geringfügig zurück. Auch der Ausblick auf das laufende Jahr fiel ertragsseitig etwas besser als am Markt erwartet aus. Das verlieh dem gesamten Sektor Auftrieb. Europaweit legte die Branche um 1,2 Prozent zu.
Der französische Pharmakonzern Sanofi überzeugte ebenfalls mit seinen Gewinnen. Zudem kommt der Konzernumbau dem Management zufolge besser voran als gedacht. Anleger quittierten dies mit Käufen, die Aktien legten um 1,5 Prozent zu. Enel indes büssten 1,3 Prozent ein, denn Italiens grösster Stromkonzern enttäuschte angesichts von Corona beim Umsatz 2020.
In Zürich hatten die Aktien von Swatch mit plus 1,6 Prozent die Nase vorn im Leitindex SMI . Sie profitierten von einer positiven Studie der US-Bank Goldman Sachs. Das Umfeld bleibe zwar herausfordernd, das Ausmass der Kostenkontrolle im zweiten Halbjahr 2020 habe sie aber positiv überrascht, schrieb Analystin Louise Singlehurst und empfahl die Aktie zum Kauf. (awp/mc/pg)