Europa-Schluss: Anleger sorgen sich um Corona-Infektionen

Europa-Schluss: Anleger sorgen sich um Corona-Infektionen

Paris / London – Wieder aufgeflammte Sorgen um eine zweite Corona-Infektionswelle sowie neue Spannungen zwischen China und den USA haben Europas wichtigste Aktienmärkte am Donnerstag belastet. Der EuroStoxx 50 verlor letztlich 0,53 Prozent auf 3249,90 Punkte. In Paris sank der Cac 40 um 0,75 Prozent auf 4958,75 Zähler. Der FTSE 100 in London fiel um 0,47 Prozent auf 6224,07 Punkte.

«Die Angst vor einer zweiten Coronavirus-Ausbreitungswelle bleibt in den Köpfen der Anleger und vermiest ihnen die Kauflaune der vergangenen Wochen», kommentierte Analyst Milan Cutkovic vom Broker AxiTrader. Auch die Spannungen zwischen den USA und China lassen nicht nach. Nach der Unterzeichnung eines US-Sanktionsgesetzes, mit dem Peking für die angebliche Verfolgung von Uiguren bestraft werden soll, drohte China den USA mit Konsequenzen.

Manche Investoren hielten sich auch wegen des anstehenden grossen Verfalltags an den Derivatebörsen mit Engagements zurück. Am Freitag laufen Terminkontrakte und Optionen auf wichtige Börsenindizes und Aktien aus. Bereits an den Tagen zuvor kann dies ohne nachrichtliche oder fundamentale Gründe zu plötzlichen Kursausschlägen und Schwankungen an den Aktienmärkten führen.

Unter den Einzelwerten stachen Siemens Gamesa mit einem Kursabschlag von 7,6 Prozent negativ heraus. Der Windkraftanlagen-Hersteller rechnet wegen steigender Projektkosten und der Corona-Krise mit einem negativen bereinigten Ergebnis vor Zinsen und Steuern im dritten Geschäftsquartal. Zugleich teilte der Konzern mit, dass Andreas Nauen den bisherigen Vorstandschef Markus Tacke ab sofort ersetzt.

Wirecard-Konkurrent Adyen profitierte nur kurzzeitig von den schweren Turbulenzen, in die die Deutschen geraten sind. Nach dem Sprung auf ein Rekordhoch rutschten die Titel des niederländischen Zahlungsabwicklers ins Minus und verloren schliesslich 0,7 Prozent.

Roche-Papiere fielen um 0,6 Prozent. Der schweizerische Pharmakonzern erzielte einen weiteren Forschungserfolg mit seinem Immuntherapeutikum Tecentriq gegen Krebs. Relativiert wurde dies aber von der Nachricht, dass das Mittel Actemra gegen Covid-19 laut einer Studie kaum wirksam ist.

Sunrise-Aktien stiegen um 1,9 Prozent und profitierten von einem positiven Kommentar der US-Bank JPMorgan. Analyst Roman Arbuzov nahm die Titel des Telekom-Unternehmens mit «Overweight» und einem Kursziel von 93 Franken wieder in die Bewertung auf. (awp/mc/ps)

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