Europa-Schluss: EuroStoxx 50 nähert sich dem Jahreshoch

Boerse

(Adobe Stock)

Paris / London – An Europas wichtigsten Aktienmärkten ist es am Donnerstag weiter aufwärts gegangen. Die Märkte bauten damit ihre Gewinne vom Vortag aus. Zum Quartalsende machte sich dank starker Vorgaben der Wall Street wachsende Risikobereitschaft bemerkbar, wie Analyst Pierre Veyret vom Broker Activtrades anmerkte. Positive Nachricht gab es zudem aus Spanien, wo die Verbraucherpreise im März deutlich weniger stark gestiegen sind als erwartet.

Der EuroStoxx 50 gewann 1,28 Prozent auf 4285,42 Zähler. Damit hat sich der Leitindex für die Eurozone vom Tief in der vergangenen Woche um beachtliche 7,6 Prozent erholt. Auf dieses Tief hatten den Index kollabierende Regionalbanken in den USA gedrückt, die Ängste vor einer neuen grossen Bankenkrise angefacht hatten. Nach der jüngsten Erholung ist der EuroStoxx 50 nun sogar nicht mehr weit vom Jahreshoch von Anfang des Monats entfernt.

Der französische Cac 40 stieg um 1,06 Prozent auf 7263,37 Punkte, während der britische FTSE 100 mit plus 0,74 Prozent auf 7620,43 Zähler nicht ganz so stark war.

Damit scheint die Aufregung um die Banken mehr und mehr zu verfliegen. «Allgemein beruhigt sich die Marktlage nach den Turbulenzen im Bankensektor deutlich», betonte Marktstratege Jürgen Molnar vom Broker Robomarkets. «Die Lage hat sich sehr schnell entspannt und die Investoren scheinen das Thema bereits abgehakt zu haben.» Man hoffe nun auf eine Abschwächung der Inflation, der die Notenbanken zu einer weniger forschen Gangart bei Zinserhöhungen bewegen könnte.

An der Spitze standen mit Einzelhändlern und Immobilien die zwei Sektoren, die unter Zinswende und Konjunkturängsten in den vergangenen Monaten am stärksten gelitten hatten. Dabei halfen auch die Zahlen von H&M. Die schwedische Bekleidungskette hatte im ersten Quartal dank eines Sondereffekts mehr verdient als vor einem Jahr und auch die Erwartungen übertroffen. Dabei hätten die Margen überzeugt, so Analyst Richard Chamberlain von RBC. H&M schnellten um mehr als 16 Prozent nach oben und zogen auch die Papiere des spanischen Modekonzerns Inditex mit, die auf ein Plus von zwei Prozent kamen.

Bankenwerte profitierten vom Ausbleiben erneuter Hiobsbotschaften aus dem Sektor, während Technologiewerte mit Rückenwind der Nasdaq anzogen. Deutliche Gewinne von gut zwei bis drei Prozent verzeichneten Branchengrössen wie ASML, BBVA, Santander und BNP Paribas. Am Ende des Feldes lagen dagegen defensivere Branchen wie Gesundheit, Lebensmittel und Telekommunikation, die angesichts wachsender Risikobereitschaft weniger gefragt waren. (awp/mc/ps)

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