Europa-Schluss: Deutliche Gewinne bescheren EuroStoxx50 Wochenplus

Boerse

Paris – Die wichtigsten europäischen Börsen haben am Freitag einen starken Wochenausklang hingelegt. Offensichtlich sähen die Anleger das Glas eher halb voll als halb leer, kommentierte Analyst Michael Hewson von CMC Markets UK. Er verwies auf Widrigkeiten wie die verschärften europäischen Lockdown-Massnahmen gegen die Zuspitzung der Corona-Pandemie und die anhaltende Blockade des Suezkanals durch einen havarierten Frachter.

Der EuroStoxx50 verfehlte im Handelsverlauf nur knapp ein 13-Jahres-Hoch und schloss 0,89 Prozent fester mit 3866,68 Punkten. Dies rettete dem Leitindex der Eurozone ein Wochenplus von knapp 0,8 Prozent. Der Pariser Cac 40 verabschiedete sich am Freitag 0,61 Prozent höher bei 5988,81 Punkten ins Wochenende. Für den Londoner FTSE 100 ging es um 0,99 Prozent auf 6740,59 Zähler hoch.

Der Markt setze offenbar darauf, dass der havarierte Frachter im Suezkanal schon bald freigeschleppt werde und dass sich die Weltwirtschaft trotz der Sorgen über eine dritte Corona-Welle in Europa schnell erhole, so Hewson weiter. Britische Einzelhandelsdaten sprächen für eine deutliche Konsumerholung, und auch das überraschend starke deutsche Ifo-Geschäftsklima deute auf einen zunehmenden Optimismus hin.

Im europäischen Branchenvergleich gab es zum Wochenausklang nur Gewinner. Am besten im marktbreiten Stoxx Europe 600 schlug sich der Subindex der konjunktursensiblen Rohstoffwerte mit einem Plus von rund vier Prozent. Die Papiere des Bergbaukonzerns Kaz Minerals stiegen um fast drei Prozent nach einem nochmals angehobenen Übernahmeangebot, mit dem Eigner Nova Resources die verbliebenen Aktionäre herausdrängen will.

Der Index der Ölkonzerne legte dank höherer Ölpreise um mehr als zwei Prozent zu.

Dagegen war der Index der Konsumgüterhersteller mit einem minimalen Anstieg Schlusslicht im Branchentableau. Nicht viel besser erging es den ebenfalls als defensiv geltenden Indizes der Medizinunternehmen und Versorger.

Im EuroStoxx 50 zählten Papiere der Bank Santander mit einem Aufschlag von 1,4 Prozent zu den besseren Werten. Bei den Anlegern kam gut an, dass die Bank den Minderheitsanteil an ihrem Ableger in Mexiko übernehmen will.

Deutlich Rückenwind bekam Smiths Group durch den Zwischenbericht zum ersten Geschäftshalbjahr: Der Aktienkurs des britischen Maschinenbauers kletterte um knapp sieben Prozent nach oben. Die Analysten der US-Bank JPMorgan sprachen von soliden Resultaten in einem schwierigen Markt. Das Unternehmen habe durch die Bank die Erwartungen übertroffen.

In der Schweiz waren die Papiere des Industriekonzerns ABB gesucht. Nach der Ankündigung eines Aktienrückkaufs eroberten sie sie mit plus 1,7 Prozent den Spitzenplatz im Swiss Market Index (SMI ). Zwar ist der Schritt keine Überraschung, bedeutet aber nach Einschätzung von Analysten eine Kursstütze für die kommenden zwölf Monate. (awp/mc/pg)

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