Paris – Nach der jüngsten Gewinnserie haben Europas wichtigste Aktienmärkte zu Beginn der neuen Woche den Rückwärtsgang eingelegt. Börsianer verwiesen als Belastungsfaktor auf die Verschlimmerung der Corona-Pandemie und weitere Einschränkungen des öffentlichen Lebens und der Wirtschaft.
Der EuroStoxx50 notierte gegen Mittag 0,32 Prozent tiefer bei 3633,44 Punkten, nachdem er in der Vorwoche um mehr als zweieinhalb Prozent zugelegt hatte. In Paris fiel der Cac 40 am Montag um 0,37 Prozent auf 5685,67 Punkte. Der Londoner FTSE 100 sank um 0,49 Prozent auf 6839,58 Punkte.
«Die Börsen haben in der ersten Handelswoche 2021 bereits viel Positives eingepreist und somit war eine Konsolidierung nur eine Frage der Zeit», bemerkte Marktexperte Andreas Liplow von der Comdirect. Die Gewinnmitnahmen dürften sich vorerst im Rahmen halten, glaubt er.
Europaweit gefragt waren am Montag vor allem Telekomwerte und Aktien aus dem Gesundheitssektor. Dagegen war der Automotive-Sektor aufgrund enttäuschender Absatzzahlen aus China ganz unten zu finden. Dort fielen die Verkäufe von Autos an Endkunden im vergangenen Jahr um 6,8 Prozent und schrumpften damit das dritte Jahr nacheinander.
Entsprechend gehörten unter den Einzelwerten die Aktien von Fiat Chrysler , Renault und PSA mit Verlusten zwischen 2,1 und 2,3 Prozent zu den grössten Verlierern.
Airbus-Papiere rückten um 0,8 Prozent vor und gehörten damit zu den stärksten Werten im EuroStoxx-50-Index. Der Luftfahrtkonzern holte trotz der Corona-Krise im abgelaufenen Jahr mehr Flugzeug-Bestellungen herein als er Stornierungen kassierte. Der Dezember war mit 89 Auslieferungen der stärkste Monat des Jahres. Zudem stuften die Analysten von JPMorgan die Aktien auf «Overweight» hoch.
Der Pharmakonzern Roche erhielt von der Europäischen Kommission grünes Licht für sein Influenza-Mittel Xofluza (Baloxavir Marboxil). Darüber lancierten die Schweizer automatisierte digitale Pathologie-Algorithmen für die Bildanalyse von Brustkrebs. Die Roche-Aktien gewannen 1,1 Prozent hinzu. (awp/mc/pg)