Paris / London – An den Handelsplätzen in Europa geht es Schritt für Schritt weiter bergauf. Der EuroStoxx50 verbuchte am Montagvormittag mit 4155 Punkten ein Hoch seit 2008. Als Treibstoff gelten vor allem die Hoffnung auf weiterhin billiges Notenbankgeld, aber auch die aktuellen Erfolge im Kampf gegen das Coronavirus in Europa. Erstmals seit September wurden zum Beispiel in Deutschland an einem Tag wieder weniger als 1000 Neuinfektionen gemeldet.
Allerdings verlor der EuroStoxx im Verlauf etwas an Rückenwind, zuletzt stieg er noch um 0,20 Prozent auf 4134,92 Zähler. Auf Länderebene rückte der französische Cac 40 um 0,22 Prozent auf 6615,35 Punkte vor, er festigte damit sein Hoch seit der Jahrtausendwende. Der Londoner FTSE 100 gewann 0,37 Prozent auf 7160,60 Zähler.
Laut dem Marktbeobachter Milan Cutkovic vom Broker Axi können sich die Anleger mit der zuletzt noch spürbaren Inflationsangst «mehr und mehr arrangieren». Ihre gute Grundstimmung vor wichtigen Ereignissen im Wochenverlauf, allen voran dem US-Zinsentscheid am Mittwoch, zeigte sich besonders im Öl- & Gassektor mit einem Anstieg um 1,3 Prozent. Die Ölpreise haben am Montagmorgen etwas zugelegt und damit neue Mehrjahreshochs erreicht.
Zum zweitbesten Sektorindex wurde jener der Technologiebranche mit einem Plus von 0,8 Prozent auf Rekordniveau. So gewannen die Aktien des Zahlungsabwicklers Adyen an der EuroStoxx-Spitze 2,2 Prozent. Aber auch Chip- und Softwareaktien waren gefragt, wie Kursgewinne bei STMicroelectronics oder SAP zeigen.
Am EuroStoxx-Ende sackten die Aktien von Philips mit Abstand am deutlichsten um 4,3 Prozent ab. Der niederländische Medizintechnikkonzern muss Millionen fehlerhafter Beatmungsgeräte zurückrufen und verdoppelte daher seine Rückstellungen für solche Fälle. Anlass dazu gibt ein in den Geräten verwendeter geräuschdämpfender Schaumstoff, der in Partikel zerfallen und toxisch beziehungsweise krebserregend wirken könnte. (awp/mc/pg)