Europa-Schluss: Kaum Bewegung – Keine Impulse von US-Börsen

Europa-Schluss: Kaum Bewegung – Keine Impulse von US-Börsen

Paris / London – Die wichtigsten europäischen Aktienmärkte haben am Donnerstag wenig Bewegung gezeigt. Die Anleger versilberten wie schon zur Wochenmitte die vorangegangenen, starken Kursgewinne, schrieb Analyst David Madden von CMC Markets UK. Mit den wegen des Feiertags ‹Thanksgiving› geschlossenen US-Börsen fehlte zudem ein wichtiger Impulsgeber. Am Freitag ist eine ähnlich ruhige Entwicklung zu erwarten: Zwar findet an der Wall Street ein verkürzter Handel statt. Doch viele Anleger dürften den Feiertag für ein verlängertes Wochenende nutzen. Weiter im Fokus steht die Entwicklung der Corona-Pandemie.

Der EuroStoxx 50 markierte zwar am Donnerstag zum Börsenstart ein weiteres Hoch seit Ende Februar. Auf diesem Niveau konnte sich der Leitindex der Eurozone aber nicht behaupten – er schloss 0,03 Prozent im Minus bei 3510,94 Punkten. Der französische Cac 40 sank letztlich um 0,08 Prozent auf 5566,79 Punkte. Der britische FTSE 100 verlor deutlichere 0,44 Prozent auf 6362,93 Zähler – er litt unter der Schwäche der hoch gewichteten Rohstoff- und Bankentitel.

Am besten hielten sich am Donnerstag Aktien aus der Gesundheits- und Technologiebranche: Ihre Subindizes im marktbreiten Stoxx Europe 600 stiegen um 0,75 beziehungsweise 0,74 Prozent. Bei letzteren wirkte die freundliche Entwicklung an der US-Technologiebörse Nasdaq vom Mittwoch nach: Der Nasdaq-Composite-Index war dank der Kursgewinne von Amazon, Apple und Co. auf ein Rekordhoch geklettert.

Derweil standen die seit Monatsbeginn besonders gut gelaufenen Papiere aus der Autoindustrie sowie der Öl- und Bankenbranche wie schon am Mittwoch unter Druck: Ihre Indizes verloren zwischen 1,2 und 1,5 Prozent.

Die Titel des Ölkonzerns Repsol büssten überdurchschnittliche dreieinhalb Prozent ein. Dass die Spanier im Bemühen um weniger CO2-Ausstoss ihre Suche nach Ölvorkommen zurückfahren und die Kapazitäten bei erneuerbaren Energien im nächsten Jahrzehnt verfünffachen wollen, honorierten die Anleger nicht.

Der Spirituosenhersteller Remy Cointreau konnte mit seinem Bericht zum ersten Geschäftshalbjahr sowie dem Ausblick am Markt ebenfalls nicht überzeugen: Die Aktien verloren 1,8 Prozent. Analyst Nik Oliver von der schweizerischen Bank UBS argumentierte, dass die Aktien mit einem Aufschlag von 30 Prozent auf den Luxusgütersektor hoch bewertet seien.

Anteilsscheine von CRH rutschten nach einer Abstufung durch die US-Investmentbank Goldman Sachs mit einem Minus von 2,75 Prozent ans EuroStoxx-Ende. Angesichts eines dürftigen Wachstumsprofils sei der Baustoffkonzern zu hoch bewertet, begründete Analyst Patrick Creuset seine Verkaufsempfehlung. (awp/mc/ps)

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