Europa-Schluss: Verluste – Zurückhaltung vor Wahlen in Frankreich

Europa-Schluss: Verluste – Zurückhaltung vor Wahlen in Frankreich
(Adobe Stock)

Paris / London – Europas wichtigste Aktienmärkte haben am Donnerstag ihre jüngsten Verluste teils spürbar ausgeweitet. Die Börse in Paris geriet besonders deutlich unter Druck. «Bis zum Wochenende dürfte die Marktliquidität vor allem in Europa eher gering bleiben, bei gleichzeitig steigender Nervosität», hiess es in einer Einschätzung der Experten von Index-Radar. «Neben den anstehenden Inflationszahlen aus den USA am Freitag sorgt die erste Runde der französischen Parlamentswahlen am Sonntag für Zurückhaltung.»

Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 gab um 0,27 Prozent auf 4902,60 Punkte nach. Für den französischen Cac 40 ging es um 1,03 Prozent auf 7530,72 Punkte nach unten. Der britische FTSE 100 («Footsie») verlor 0,55 Prozent auf 8179,68 Zähler.

Europaweit schwächster Sektor war der der Einzelhandelswerte mit minus 1,9 Prozent. Hier belasteten die Verluste des Schwergewichts Hennes & Mauritz. Der Modehändler war schwach ins dritte Geschäftsquartal (bis Ende August) gestartet. Auch die Zahlen zum abgelaufenen Quartal hatten die Erwartungen der Analysten enttäuscht. Die Aktien brachen nach dem starken Lauf der Vormonate um 13 Prozent ein.

Besser sah es bei den Luxuswerten aus. Eine Kaufempfehlung der Bank of America trieb die Papiere des Luxuswarenherstellers Kering an der EuroStoxx-Spitze um 4,7 Prozent nach oben. Analystin Ashley Wallace sieht positive Entwicklungen bei der Marke Gucci, die schon länger schwächelt und auf den Aktien lastet.

Der Immobiliensektor profitierte von positiven Analystenkommentaren und kam so nach seinen Verlusten seit dem Jahreshoch Anfang Juni wieder etwas in Schwung. Der Experte Neil Green von der US-Bank JPMorgan etwa kommt nach einer Analyse der Anleihemärkte zu dem Schluss, dass die Fremdkapitalkosten für europäische Immobilienunternehmen weiter fallen. Der Fachmann Thomas Rothäusler von der Deutschen Bank ergänzte, infolge des Beginns des Zinssenkungszyklus der Europäischen Zentralbank dürften sich die Perspektiven weiter aufhellen.

In London setzten sich die Papiere von DS Smith mit einem Plus von fast 16 Prozent klar an die «Footsie»-Spitze. Der US-Verpackungshersteller International Paper will den Wettbewerber übernehmen. (awp/mc/ps)

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