Europa-Schluss: Kaum verändert – Inflationsdaten belasten «Footsie» etwas

Europa-Schluss: Kaum verändert – Inflationsdaten belasten «Footsie» etwas

Paris / London – Europas Börsen haben nach dem jüngsten Höhenflug am Mittwoch keine grossen Kursbewegungen verzeichnet. Nach den Gewinnen der Vorwochen fehlte die Kraft für einen weiteren deutlichen Anstieg. Der EuroStoxx 50 als Leitindex der Eurozone hatte sich zwar im frühen Handel noch etwas aufgerafft und ein erneutes Hoch seit Anfang 2008 erreicht, schloss aber 0,02 Prozent tiefer bei 4400,81 Punkten.

Der französische Cac 40 hatte zwar im Handelsverlauf ein Rekordhoch geschafft, schloss jedoch lediglich 0,06 Prozent im Plus bei 7156,85 Punkten. Der britische FTSE 100 («Footsie») gab um 0,49 Prozent auf 7291,20 Punkte nach. Neue Inflationsdaten aus Grossbritannien belasteten dabei etwas. Im Oktober waren die Lebenshaltungskosten gegenüber dem Vorjahresmonat um 4,2 Prozent gestiegen und verzeichneten damit den stärksten Zuwachs seit zehn Jahren. Die hohe Inflation diesseits und jenseits des Atlantiks hat Sorgen vor einem strikteren Kurs der Notenbanken angefacht.

Auch die Entwicklung der Corona-Zahlen in vielen europäischen Ländern dämpfte die Stimmung, drohen dadurch doch weitere Massnahmen. So verschärfte etwa Österreich die Bestimmungen für die Einreise.

Das spiegelte sich in der Entwicklung der einzelnen Branchen wider. So rangierten Tourismusaktien mit einem Minus von 1,7 Prozent am untersten Ende der Skala. Der Sektor fiel auf das niedrigste Niveau seit August. Technologiewerte profitierten dagegen von guten Vorgaben aus den USA, wobei die Zuwächse aber überschaubar blieben.

Unter den Einzelwerten gaben die Aktien von Ahold Delhaize um 0,4 Prozent nach. Die französische Bank Societe Generale hatte ihre Kaufempfehlung für den niederländischen Lebensmittelhändler gestrichen. Nach ihrem guten Lauf seien die Papiere fair bewertet, schrieb Analyst Arnaud Joly. Die ambitionierten mittelfristigen Konzernziele seien eingepreist.

Analyst Borja Olcese von der US-Bank JPMorgan fand es derweil seltsam, dass der Hedgefonds Elliot quasi unmittelbar nach der Bekanntgabe von Plänen für einen Börsengang der Onlinehandels-Sparte von Ahold Delhaize eine Beteiligung von mehr als drei Prozent an dem Konzern offengelegt habe. So weit er wisse könne Elliot nicht auf eine Erfolgsbilanz im Lebensmitteleinzelhandel zurückblicken. (awp/mc/ps)

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