Paris / London – Mangels klarer Impulse haben sich die europäischen Aktienmärkte am Dienstag uneinheitlich präsentiert. Der EuroStoxx 50 als Leitindex für die Eurozone schloss 0,06 Prozent niedriger mit 4760,28 Zählern. Er verharrte unter dem mehr als 20-jährigen Hoch, das er am Freitag erreicht hatte. Während die Börsen in London und Frankfurt moderat nachgaben, ging es für die Börsenbarometer in Paris, Zürich und Madrid nach oben. Alles in allem waren die Kursbewegungen überschaubar.
Marktexperte Andreas Lipkow sprach von einer Pause nach den jüngsten Kursgewinnen. «Die derzeitige Kurskonsolidierung wird von vielen Marktteilnehmer willkommen geheissen», schrieb Lipkow. Dazu habe auch beigetragen, dass am Dienstag keine wichtigen volkswirtschaftlichen Daten auf der Agenda gestanden hätten. Auch von den grossen Notenbanken gab es keine kursbeeinflussenden Aussagen.
Für den französischen Cac 40 ging es um 0,34 Prozent auf 7795,22 Punkte nach oben, während der britische FTSE 100 0,12 Prozent niedriger bei 7719,21 Zählern schloss.
Stärkster Sektor waren die Chemiewerte. Hier setzte der französische Industriegasproduzent Air Liquide Akzente. Das Unternehmen hatte im vergangenen Jahr von einer guten Nachfrage profitiert. Im laufenden Jahr will Unternehmenschef Francois Jackow die Betriebsmarge weiter steigern. Die guten Aussichten liessen die Aktie um mehr als 8 Prozent steigen.
Im Bankensektor ragten Barclays heraus. Die britische Bank will mit milliardenschweren Einsparungen ihren Gewinn nach oben treiben. Bis zum Jahr 2026 sollen die Kosten um zwei Milliarden britische Pfund (2,5 Mrd Euro) sinken. Davon dürften vor allem die Anteilseigner profitieren: So will die Bank in den Jahren 2024 bis 2026 insgesamt mindestens 10 Milliarden Pfund für Dividenden und Aktienrückkäufe ausgeben. Das kam sehr gut an, die Aktie gewann fast 9 Prozent.
Zuversichtlich war auch die Reaktion auf die Zahlen des französischen Einzelhändlers Carrefour . Die Analysten von JPMorgan sprachen von einem insgesamt guten Zahlenwerk. Nach der schwachen Entwicklung der Vormonate gewann der Wert 2,5 Prozent.
Weniger gut sah es bei BHP Group aus. Das Zahlenwerk des Bergbaukonzerns entsprach nach Ansicht der Analysten von Berenberg den Erwartungen, bot aber keine Überraschungen. Die Aktie verlor mehr als 3 Prozent und belastete damit den Rohstoffsektor. (awp/mc/pg)