Europa-Schluss: Kaum verändert – Warten auf US-Inflationsdaten

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(Adobe Stock)

Paris / London – Die europäischen Aktienmärkte haben sich am Mittwoch nur wenig bewegt. Damit setzte sich das Abwarten vor den am Donnerstag erwarteten Inflationszahlen aus den USA fort, denn schon in den vergangenen Tagen fanden die Börsen mit Auf und Abs keine eindeutige Richtung mehr.

Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx50 ging mit plus 0,04 Prozent bei 4468,98 Punkten aus dem Handel. Der französische Cac 40 dagegen gab um 0,01 Prozent auf 7426,08 Punkte nach. Der britische FTSE 100 verlor 0,42 Prozent auf 7651,76 Punkte nachgab.

Die Inflationsdaten aus den USA könnten aus Sicht des Kapitalmarktstrategen Jürgen Molnar vom Broker Robomarkets darüber entscheiden, ob sich die Jahresendrally fortsetzt oder der Markt an den misslungenen Jahresstart anknüpft. Es stehe allerdings fest, dass sich die fundamentalen Rahmenbedingungen in den vergangenen Wochen nicht wirklich verbessert hätten. Auch seien die andauernden geopolitischen Konflikte in der Welt kein Nährboden für stabile Aktienkurse.

Einer der grössten Gewinner waren die zuletzt schwächelnden Immobilienwerte, die nun wieder zulegten. Günstige Signale gab es von der Europäischen Zentralbank (EZB). Der deutliche Rückgang der Inflation aus dem Jahr 2023 wird sich in der Eurozone nach Einschätzung der Notenbank in diesem Jahr abgeschwächt fortsetzen. Die weitere konjunkturelle Entwicklung sieht EZB-Vizepräsident Luis de Guindos eher pessimistisch. Beides spricht nicht für eine allzu strikte geldpolitische Gangart, was zinsabhängigen Sektoren entgegenkommt. «Es ist noch zu früh, um über Zinssenkungen zu diskutieren», schrieb allerdings das EZB-Direktoriumsmitglied Isabel Schnabel am Mittwoch auf dem Kurznachrichtendienst X.

Nicht so gut entwickelten sich die Chemiewerte. Hier gab es schlechte Nachrichten von Sika , die der Aktie ein Minus von 3,8 Prozent bescherten. Der schweizerische Bauchemiespezialist wies für 2023 dank einer Übernahme zwar ein ansehnliches Umsatzwachstum aus. Analysten hatten sich allerdings mehr erhofft. Kritisch betrachtet wurden die enttäuschende Absatzentwicklung in Nord- und Südamerika und das verhaltene Abschneiden des Global-Business-Geschäfts.

Die Aktien von Alcon legten in Zürich um 3,4 Prozent zu. Der Augenheilkonzern hatte am Vorabend positive Studienresultate veröffentlicht. Den in den Vortagen gefragten Pharmawerten half dies aber wenig. Sie lagen wegen leichter Abgaben der Branchenschwergewichte im Minus.

Am schlechtesten schnitten in der Branchenwertung die Rohstoff- und Reisewerte mit Abschlägen von jeweils gut einem Prozent ab. Trüb sah es auch im Bausektor aus. Eine zuversichtliche Studie der Bank of Amerika verhalf CRH zwar zu einem leichten Gewinn. Die Schwäche von Werten wie Saint-Gobain liess den Sektor insgesamt aber abrutschen.

In London sackten die Papiere von Sainsbury um 6,3 Prozent ab. Die Supermarktkette hatte im Weihnachtsgeschäft eine starke Umsatzentwicklung bei Lebensmitteln verzeichnet. Dies wurde aber von Rückgängen in den Nicht-Lebensmittel-Bereichen überlagert. Titel der Bäckereikette Greggs entwickelten sich besser: Nach starken Jahresendzahlen zogen sie um gut fünf Prozent an. (awp/mc/pg)

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