Paris / London – Europas wichtigste Aktienmärkte haben nach dem jüngsten Rücksetzer am Donnerstag wieder Fahrt aufgenommen. Der EuroStoxx 50 schloss mit einem Plus von 0,64 Prozent bei 3671,68 Punkten. Für den französischen Cac 40 ging es hingegen um 0,02 Prozent auf 5669,82 Punkte nach unten. Der britische FTSE 100 gewann 0,07 Prozent auf 6528,72 Punkte vorrückte.
Zwar gab es am Donnerstag keine wichtigen Konjunkturdaten und eine Reihe von Unternehmenszahlen fiel durchwachsen aus, positive Impulse lieferte aber die EU-Kommission. Nach der schweren Corona-Wirtschaftskrise erwartet das Gremium wieder Wachstum. Insgesamt soll die Wirtschaftsleistung in der Eurozone in diesem Jahr um 3,8 Prozent steigen. Wirtschaftskommissar Paolo Gentiloni sprach vom Licht am Ende des Tunnels.
Im Branchenvergleich hatten Technologietitel die Nase vorn: Ihr Subindex im marktbreiten Stoxx Europe 600 gewann 2,2 Prozent. Dahinter rangierten Aktien aus dem Reise- und Freizeitsektor mit einem Plus von 1,3 Prozent.
Dagegen verlor der bisher stark gelaufene Bankenindex am unteren Ende des Branchentableaus 0,5 Prozent. Für den Index der Immobilienunternehmen ging es um 0,2 Prozent nach unten. Er litt vor allem unter dem fast 13-prozentigen Kurseinbruch von Unibail-Rodamco-Westfield, nachdem der Immobilienkonzern für das Schlussquartal 2020 eine enttäuschende Ergebnisentwicklung berichtet hatte. Der überraschend positive Umsatz konnte dies nicht kompensieren.
Bei Pernod Ricard mussten die Anleger einen Kursverlust von 2,3 Prozent verkraften, obwohl der Spirituosenhersteller für das erste Geschäftshalbjahr eine Erholung berichtete. Dank des jüngst guten Laufs waren die Aktien zuletzt allerdings auch auf den höchsten Stand seit Februar geklettert.
Die Papiere von ArcelorMittal büssten ebenfalls 2,3 Prozent ein, nachdem sie im frühen Handel noch deutlich zugelegt hatten. Der Stahlkonzern meldete für das Schlussquartal 2020 eine Nachfrageerholung und fand mit seiner neuen Gewinnausschüttungspolitik bei Analysten ein positives Echo. Auch die Zurich-Papiere konnten trotz einer besser als erwarteten operativen Ergebnisentwicklung nicht überzeugen: Die Papiere des Versicherers sanken um 1,1 Prozent.
Dagegen gewannen die Aktien von Credit Agricole im schwachen Branchenumfeld um 4,9 Prozent. Die französische Bank erlitt im vergangenen Jahr zwar einen Gewinneinbruch – Analysten hatten allerdings mit noch Schlimmerem gerechnet. Bei Schneider Electric stand ein Kursplus von 1,6 Prozent zu Buche. Dank einer guten zweiten Jahreshälfte schnitt der Siemens-Konkurrent 2020 besser ab als erwartet. (awp/mc/ps)