Europa-Schluss: Die Vorsicht kehrt zurück

Europa-Schluss: Die Vorsicht kehrt zurück
(Adobe Stock)

Paris / London – Nach ihrem starken Jahresstart haben am Donnerstag frische Signale vom US-Arbeitsmarkt die europäischen Börsen ausgebremst. Der EuroStoxx 50 verlor 0,36 Prozent auf 3959,48 Punkte, der französische Cac 40 sank um 0,22 Prozent auf 6761,50 Zähler. Der britische FTSE 100 legte hingegen dank fester Rohstoffwerte um 0,64 Prozent auf 7633,45 Punkte zu.

Laut dem privaten Dienstleisters ADP wurden in der Privatwirtschaft der USA im Dezember 235 000 Arbeitsplätze geschaffen, während Analysten nur mit 150 000 neuen Stellen gerechnet hatten. Die Sorgen der Anleger vor einer Fortsetzung des aggressiven geldpolitischen Kurses der Notenbank Fed mit weiteren Zinserhöhungen nehmen daher nicht ab. Massgeblich für die Fed ist der offizielle US-Arbeitsmarktbericht für Dezember, der am Freitag veröffentlicht wird.

Im Euroraum schwächte sich der Anstieg der Erzeugerpreise unterdessen ab. Für eine Entwarnung sei es aber zu früh, hiess es von der Landesbank Baden-Württemberg. «Das erste Halbjahr dürfte angesichts vieler Herausforderungen schwierig werden.»

An der Spitze der Gewinnerliste in Europa standen die Einzelhandelswerte . Die Aktien von Next zogen um 6,9 Prozent an, nachdem der britische Einzelhändler mit seiner Gewinnprognose die Erwartungen übertroffen hatte. Nach Ansicht von Analysten war das Weihnachtsgeschäft der Grund dafür. Das liess auch andere Werte der Branche nicht unberührt. So gewannen H&M in Stockholm fünf Prozent.

Ein Kreisemeldung über ein Interesse der First Abu Dhabi Bank (FAB) an Standard Chartered beflügelte den Aktienkurs der britischen Bank. Wie die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Verweis auf mit der Sache vertraute Personen berichtete, prüft FAB ein Gebot. Kurz darauf teilte FAB mit, nicht länger in Gesprächen wegen einer möglichen Übernahme zu sein. Standard Chartered schlossen dennoch 6,8 Prozent fester.

Die Aktien von Ryanair reagierten mit einem Kursanstieg von gut sechs Prozent auf die Erhöhung der Gewinnprognose für das Geschäftsjahr 2022/2023. Liberum Capital stufte die Papiere angesichts des starken Zwischenberichts von «Hold» auf «Buy» hoch. Auch andere Titel der Branche legten deutlich zu, Easyjet etwa gewannen fast sechs Prozent.

Ansonsten gestalteten sich die Bewegungen vielfach spiegelbildlich zu den Vortagen. Während die zuletzt gesuchten Immobilienwerte nachgaben, erholten sich Rohstoff- und Ölaktien von dem jüngsten Rücksetzer. Sie folgten damit der Erholung der Ölpreise. (awp/mc/pg)

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