Europa-Verlauf: Kurse kaum bewegt vor US-Wahlen
Paris / London / Zürich – Europas Aktienmärkte haben sich am Dienstag vor den US-Wahlen einmal mehr kaum bewegt. Die Kurse schwankten um die Vortagesstände. Dies galt um so mehr, als die Wahlnacht womöglich keineswegs Klarheit bringen dürfte. «Wir erwarten in den kommenden Tagen eine erhöhte Volatilität an den Märkten», so Christian Subbe, Chief Investment Officer vom Vermögensverwalter HQ Trust. «Schliesslich steht nicht fest, wann die Wahl endgültig ausgezählt ist.»
Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 tendierte am späten Vormittag kaum verändert mit 4.853,68 Punkte. Der Schweizer Leitindex SMI trat mit 11.892,30 Punkten auf der Stelle, während der britische FTSE 100 um 0,25 Prozent auf 8.204,39 Zähler stieg.
Zumindest die Statistik spricht für die US-Wahlen – und das ganz unabhängig von deren Ausgang. Stubbe verwies auf die historisch betrachtet hervorragende Entwicklung der US-Börsen nach Wahlen, egal, «ob es nun ein demokratischer oder republikanischer Präsident war.» Angesichts dessen traten andere Daten in den Hintergrund. «Die Quartalszahlen von europäischen und amerikanischen Unternehmen stellen heute lediglich das schmückende Beiwerk dar», stellte Marktexperte Andreas Lipkow fest.
Stärkster Sektor waren die Rohstoffwerte. Sie profitierten von starken Zahlen aus dem rohstoffhungrigen China. Dort hatte sich die Stimmung in Unternehmen aus dem Bereich Dienstleistungen deutlich verbessert. Im Oktober war das vom Wirtschaftsmagazin «Caixin» ermittelte Stimmungsbarometer für Dienstleister stärker als erwartet gestiegen.
Ansonsten spielte die Musik bei Werten aus der zweiten Reihe. Mit deutlichen Verlusten von knapp neun Prozent reagierten Vestas auf Geschäftszahlen. Der dänische Windanlagenbauer war erneut vorsichtiger für das laufende Jahr geworden.
Auch Adecco wussten zu enttäuschen. Der Schweizer Personalvermittler hatte mit seinen Zahlen unter den Erwartungen gelegen und mit dem organischen Wachstum enttäuscht. Adecco fielen um zehn Prozent.
Mit Asos gab es noch von einem weiteren Unternehmen schlechte Nachrichten. Der britische Online-Bekleidungshändler hatte mit seinem Umsatz enttäuscht. Aktionäre quittierten dies mit 7,8 Prozent Verlust.
Besser sah es mit einem anderen britischen Wert aus. AB Foods gewannen nach leicht besser als erwarteten Zahlen 3,6 Prozent. (awp/mc/ps)