Europa-Schluss: Steigende US-Börsen sorgen für Kursgewinne

Börse Europa

(Adobe Stock)

Paris/ London / Zürich – Die europäischen Börsen haben am Mittwoch nach einem zunächst richtungslosen Verlauf Schwung aus den USA erhalten. Dort legten die wichtigsten Aktienindizes nach einem zunächst etwas schwächeren Auftakt zu und bauten ihre Gewinne nach und nach aus. Im US-Handelsverlauf wurde ein Rekordhoch erreicht.

Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 profitierte davon und schloss mit plus 0,68 Prozent auf 4.982,57 Punkte nur knapp unter seinem kurz zuvor erreichten Tageshoch. Der schweizerische SMI und der britische FTSE 100 gingen ebenfalls minimal unter ihren Tageshochs aus dem Handel. Der SMI gewann 0,93 Prozent auf 12.122,93 Punkte, während der «Footsie» um 0,65 Prozent auf 8.243,74 Zähler zulegte.

Echter Optimismus herrscht vor der Veröffentlichung des US-Notenbankprotokolls an diesem Abend – und vor allem vor den Inflationsdaten am Donnerstag – nach Einschätzung von Marktbeobachtern allerdings nicht. Vielmehr würden nach dem starken Arbeitsmarktbericht am vergangenen Freitag in den USA derzeit weiterhin wohl Short-Positionen gedeckt. Wer sich also Aktien zu einem früheren Zeitpunkt geliehen und dann verkauft hatte, ohne sie zu besitzen, weil er fallende Kurse erwartet hatte, deckt sich nun wieder mit Aktien ein, um Verluste zu begrenzen. Das kann zu sich verstärkenden Kursanstiegen führen.

Die Unsicherheit bleibt also hoch. Vom Fed-Protokoll werden zusätzliche Hinweise erhofft, «warum sich die US-Notenbanker für eine Zinssenkung um 50 Basispunkte entschieden haben», hiess es in einem Kommentar des Brokers Index-Radar. Die Arbeitsmarktdaten waren zum Zeitpunkt der vergangenen US-Notenbank-Sitzung noch nicht bekannt gewesen.

Die Verbraucherpreise im Monat September könnten dagegen den weiteren Zinspfad der Fed beeinflussen. Fallen sie höher aus als erwartet, könnte die Notenbank im November die Füsse stillhalten und gar nicht erst an der Zinsschraube drehen, vermutet Analyst Christian Henke vom Broker IG. Damit würden die nach den Jobdaten bereits gesunkenen Hoffnungen auf Zinssenkungen einen weiteren Dämpfer erhalten. (awp/mc/ps)

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