Europa-Schluss: Quartalsberichte entfachen Rückenwind

Europa-Schluss: Quartalsberichte entfachen Rückenwind

Paris/London – Die Erholung vom Kursdebakel zu Wochenbeginn hat sich am Mittwoch an Europas Börsen mit kräftigen Gewinnen fortgesetzt. Dabei entfaltet inzwischen auch die Saison der Quartalsberichte von Unternehmen zunehmend Wirkung am Markt. So trieben zur Wochenmitte auch einige gute Unternehmensnachrichten die Kurse. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 legte in der Folge um 1,78 Prozent auf 4026,68 Punkte zu und überwand damit wieder die 4000er Marke.

Auch an den Länderbörsen ging es weiter aufwärts mit einem Plus von 1,85 Prozent auf 6464,48 Zähler für den französischen Cac 40 . Der britische FTSE 100 rückte um 1,70 Prozent auf 6998,28 Zähler vor.

Zu den Favoriten zählten Touristik- und Freizeitwerte, die vom Ausverkauf am Montag besonders betroffen gewesen waren. Mit einem Plus von 3,7 Prozent führte der europäische Reise- und Freizeitsektor das Sektortableau an. In London etwa gehörten die Papiere der British Airways-Mutter IAG mit einem Aufschlag von 5,6 Prozent zu den grössten Gewinnern. Papiere des Reiseveranstalters Tui und der Hotelkette Intercontinental rückten um jeweils 3,8 Prozent vor. Zur Wochenmitte gab es keine Verlierer unter den Sektoren, der Gesundheitssektor war mit plus 0,6 Prozent der schwächste Sektor.

Im Eurostoxx 50 fanden sich nach starken Quartalszahlen von ASML deren Papiere unter den Index-Favoriten wieder. Der Chipindustrieausrüster verbuchte im vergangenen Quartal dank des Halbleiterbooms einen Auftragsrekord und hob abermals seine Jahresprognosen an. Mit einem Aufschlag von gut drei Prozent begrüssten die Anleger auch die Ankündigung eines weiteren Aktienrückkaufs.

Während die Quartalszahlen des spanischen Energiekonzerns Iberdrola den Aktienkurs um 0,7 Prozent steigen liessen, zeigten sich die Anleger von Akzo Nobel enttäuscht. Zwar stiegen Umsatz und bereinigter Gewinn deutlich, einige Analysten hatten aber mehr erwartet. Die Papiere verloren knapp zwei Prozent.

Novartis verloren in Zürich nach Vorlage des Quartalsberichts 0,7 Prozent. Der Schweizer Pharmakonzern hatte zwar bei Umsatz und Ergebnis die Erwartungen übertroffen, für Zurückhaltung unter Anlegern sorgte allerdings, dass das Management die Jahresziele beibehält. Experte Keyur Parekh von Goldman Sachs hält diese inzwischen jedoch für zu vorsichtig.

An der Londoner Börse stand unterdessen der Mode-Einzelhändler Next im Rampenlicht – ebenfalls nach angehobenen Jahreszielen,weil die Kunden nach dem Ende der Lockdown-Massnahmen inzwischen zurückströmen. Die Aktie sprang um 7,5 Prozent nach oben. Next habe ‹die Türen gesprengt›, schrieb Analyst Michael Hewson von CMC Markets, und als einer der wenigen Einzelhändler die Verluste der Pandemie wieder aufgeholt. (awp/mc/pg)

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