Paris / London – Europas wichtigste Aktienmärkte haben sich nach hohen Einbussen am Vortag etwas stabilisiert. Kursgewinne des Schwergewichts LVMH trugen dazu bei, dass der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 am Mittwoch mit einem Minus von 0,06 Prozent auf 4914,13 Punkte den Handel beendete. Im frühen Geschäft war er noch auf den tiefsten Stand seit Anfang März gerutscht, erholte sich anschliessend aber wieder etwas.
Der französische Cac 40 gewann hingegen 0,62 Prozent 7981,51 auf Zähler. Hier wogen die Aufschläge der LVMH-Aktien noch schwerer als im EuroStoxx 50. Der britische FTSE 100 legte um 0,35 Prozent auf 7847,99 Punkte zu.
«Die Ungewissheit und Angst vor einem Flächenbrand im Nahen Osten dürfte die Börse noch eine Weile beschäftigen», merkte Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar vom Broker Robomarkets an. In den kommenden Tagen sollten die Quartalszahlen der Unternehmen diesseits und jenseits des Atlantiks mehr und mehr die Aufmerksamkeit der Anleger beanspruchen.
Zur Wochenmitte brachten Quartalszahlen Licht und Schatten. Die Ergebnisse von Adidas und LVMH kamen gut an, ASML enttäuschten dagegen. Das spiegelte sich in den Kursen der jeweiligen Aktien wider. So kletterten LVMH um 2,8 Prozent nach oben. Da die Stimmung der Anleger vor den Zahlen recht gedrückt gewesen sei, stelle das Zahlenwerk eine positive Überraschung dar, merkte die Barclays Bank an.
Noch besser sah es bei Adidas aus, deren Aktien um 8,6 Prozent nach oben sprangen. Analysten lobten die Entwicklung der Herzogenauracher: Die Eckdaten bestätigten die anziehende Geschäftsdynamik, schrieb Zuzanna Pusz von UBS. Adidas biete eine der besten Wachstumsstorys der Branche.
ASML sackten dagegen um 6,7 Prozent ab und zogen den europäischen Technologiesektor nach unten. Die Analysten von Stifel bezeichneten die Quartalszahlen zwar als insgesamt gut, der Ausblick auf das zweite Quartal habe aber enttäuscht. Der Leitindex der Amsterdamer Börse, in dem ASML das grösste Gewicht haben, verlor rund 1 Prozent.
Der am Vortag noch schwache Rohstoffsektor profitierte von den Gewinnen von Rio Tinto , der Kurs stieg um 2,6 Prozent. Der Bergbaukonzern habe zwar nur ein durchwachsenes Zahlenwerk vorgelegt, schrieb Analyst Matt Greene von Goldman Sachs. Dennoch scheine das obere Ende der Spanne für 2024 immer noch erreichbar zu sein. (awp/mc/pg)