Europa Schluss: Erholung vom jüngsten Rückschlag

Europa Schluss: Erholung vom jüngsten Rückschlag

Paris / London – Europas wichtigste Börsen haben am Donnerstag wieder Fahrt aufgenommen und dabei von einem freundlichen Börsenumfeld profitiert. Rückenwind kam von der tonangebenden Wall Street, wo robuste Daten vom Arbeitsmarkt die nach wie vor existierenden Sorgen um die Entwicklung von Inflation und Zinsen in den Hintergrund rückten. Die Anleger setzten darauf, dass die US-Notenbank die insgesamt immer noch fragile Konjunktur auch weiterhin mit milliardenschweren Anleihekäufen stützen dürfte.

Nach seinem jüngsten Rückschlag vom höchsten Stand seit 2008 zog der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 nun um 1,60 Prozent auf 3999,91 Punkte an. In Paris stieg der Cac 40 um 1,29 Prozent auf 6343,58 Zähler. Der FTSE 100 in London gewann 1,00 Prozent auf 7019,79 Punkte.

Auch der Blick auf die Branchentafel zeugte von der wieder gestiegenen Risikobereitschaft der Anleger. So erholten sich Tech-Werte und Finanzdienstleister mit Gewinnen von bis zu 2,7 Prozent besonders von ihren jüngsten Rücksetzern.

Mit einem satten Kurssprung von fast zehn Prozent standen die Papiere von Nordic Semiconductor im Fokus, die getrieben von Übernahmehoffnungen wieder an ihrem jüngsten Rekordhoch kratzten. Laut der italienischen MilanoFinanza erwägt der Chiphersteller STMicroelectronics eine Offerte für die Norweger.

Neil Campling, Analyst bei Mirabaud Securities, stuft einen möglichen Deal als strategisch sinnvoll ein. Beide Unternehmen seien führend in der Ultra-Breitband-Technologie. Die STMicro-Anteile machten anfängliche Verluste wett und schlossen gut 1,4 Prozent höher.

Die Aktien des britischen Billigfliegers Easyjet fielen um rund zwei Prozent. Unternehmenschef Johan Lundgren erwartet zwar, das Flugangebot ab Juni wieder stärker hochfahren zu können, für das laufende Geschäftsjahr bis Ende September aber traut sich das Management weiterhin keine Finanzprognose zu. Die kurzfristigen Unsicherheiten seien zu gross.

Der Baumarktbetreiber Kingfisher hält ein Abflauen des Nachfragebooms im zweiten Halbjahr für möglich, nachdem die Branche in der Corona-Pandemie stark vom Trend zur Wohnungsverschönerung und Heimwerken profitiert hatte. Die Aktien gaben um 0,6 Prozent nach. (awp/mc/ps)

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