Europa-Schluss: EuroStoxx50 rückt Rekordhoch immer näher

Boerse

(Adobe Stock)

Paris / London – Die Rally an Europas Börsen ist auch am Mittwoch nicht abgerissen. Anleger setzen auf eine Erholung der Konjunktur bei gleichzeitig sinkender Inflation und sinkenden Zinsen. Der EuroStoxx50 als Börsenbarometer für die Eurozone nähert sich immer mehr seinem Rekordhoch aus dem Jahr 2000 bei gut 5500 Zählern. Zur Wochenmitte ging es mit dem Index um 0,35 Prozent auf 5081,74 Punkte nach oben. Seit Jahresbeginn beträgt der Gewinn mittlerweile mehr als 12 Prozent.

«Die Inflation fällt zwar in den USA und Europa schwankungsreich aus, geht aber auf absehbare Zeit voraussichtlich zurück», schrieb Marktstrategin Ann-Katrin Petersen vom Vermögensverwalter Blackrock. Dies ebne den Weg für Zinssenkungen. Hinzu kämen gute Gewinne der Unternehmen, die Fantasie rund um Künstliche Intelligenz und eine sich abzeichnende Konjunkturbelebung im Euroraum. Gegenwärtig könne die Aktienmärkte «dem Anschein nach wenig aus der Bahn werfen».

Der französische Leitindex Cac 40 schraubte zur Wochenmitte das bisherige Rekordhoch aus der Vorwoche noch etwas höher. Er stieg am Ende um 0,25 Prozent auf 8204,81 Punkte. Der britische FTSE 100 litt dagegen unter Verlusten im Öl- und Gassektor und blieb mit einem fast unveränderten Schlusskurs von 7931,98 Punkte etwas zurück.

Stärkster Sektor waren die Einzelhandelswerte . Hier hatten Hennes & Mauritz ein Ausrufezeichen gesetzt, der Kurs der Aktie schnellte um gut 15 Prozent nach oben. Der Modehändler hat im ersten Geschäftsquartal unerwartet gut abgeschnitten. Das operative Ergebnis war in den drei Monaten bis Ende Februar auf 2,08 Milliarden Kronen (181 Mio Euro) geklettert. Das war fast das Dreifache des Werts aus dem Vorjahreszeitraum. Die Aktien der spanischen Bekleidungskette Inditex gewannen im Fahrwasser von H&M 2 Prozent.

Dagegen schwächelten die Ölwerte. Sie reagierten damit auf den rückläufigen Ölpreis. Analyst Ricardo Evangelista vom Broker Activtrades verwies auf Zweifel am Markt, dass die Mitglieder der Organisation OPEC+ sich bei ihrem kommenden Treffen auf signifikante Förderkürzungen verständigen werden.

Aktien des niederländischen Zahlungsabwicklers Adyen gewannen 2,2 Prozent. Die US-Bank Morgan Stanley machte hier mit einem Kursziel von 1850 Euro ein Kurspotenzial von gut 20 Prozent aus und erhöhte daher die Einstufung auf «Overweight».

Unter den Nebenwerten waren DS Smith mit einem Aufschlag von gut 10 Prozent auf knapp 400 Pence gefragt. Der US-Papierkonzern International Paper hat für den britischen Verpackungshersteller ein Gebot über 415 Pence je Aktie abgegeben. Damit gibt es nun ein Gegengebot zu der bestehenden Offerte des Verpackungsherstellers Mondi. Die Analysten von Davy Research rieten den Aktionären, die weitere Entwicklung zunächst abzuwarten. (awp/mc/pg)

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