Europa-Schluss: US-Inflationsdaten schicken die Kurse weiter abwärts
Paris / London – Enttäuschende Inflationsdaten aus den USA haben am Dienstag die europäischen Börsen belastet. Der EuroStoxx 50 fiel um 1,20 Prozent auf 4689,28 Punkte. An den Börsen in Frankreich und Grossbritannien ging es ebenfalls nach unten: Der Cac 40 in Paris verlor 0,84 Prozent auf 7625,31 Punkte, der FTSE 100 in London gab um 0,81 Prozent auf 7512,28 Zähler nach.
Der Preisauftrieb hatte sich in den Vereinigten Staaten im Januar nicht so stark abgeschwächt wie erwartet. Für jene Marktakteure, die auf rasch sinkende Zinsen setzen, ist das eine schlechte Nachricht. Die Daten befeuerten Sorgen am Markt, dass die erhoffte geldpolitische Kehrtwende der US-Notenbank noch länger auf sich warten lassen könnte.
Besonders unter Druck stand der heiss gelaufene Technologiesektor, wenngleich er zum Handelsschluss die Verluste etwas eingrenzte. Auch für den Immobiliensektor ging es deutlich abwärts. Beide Branchen reagieren sensibel auf die Zinsentwicklung.
Mit Infineon, Adyen, ASML und SAP waren im EuroStoxx 50 vier Techwerte mit Abschlägen von bis zu fünf Prozent auf den letzten Plätzen. Nach dem jüngst rasanten Anstieg gerade bei SAP und ASML verstärkt sich hier die Neigung, Gewinne mitzunehmen.
In Paris setzte dagegen Michelin ein positives Ausrufezeichen. Der Reifenhersteller hatte im vergangenen Jahr zwar weniger Reifen an seine Kunden verkauft, dank Preissteigerungen steigerte das Unternehmen aber Erlös und operatives Einkommen. Die Analysten der UBS sprachen von einem konservativen Ausblick, der Potenzial nach oben biete. Die Aktien gewannen 6,9 Prozent. (awp/mc/ps)