Paris/London – Die europäischen Aktienmärkte haben am Freitag leicht nachgegeben. Damit hielt die Konsolidierung nach der starken Erholung zur Wochenmitte an. Der EuroStoxx 50 verlor am späten Vormittag 0,71 Prozent auf 3857,65 Punkte.
Der französische Cac 40 sank unterdessen um 0,95 Prozent auf 6549,49 Punkte vor. Der britische FTSE 100 gab um 0,37 Prozent auf 7357,76 Punkte nach.
Die verhaltene Entwicklung an den europäischen Börsen steht allerdings unter Vorbehalt. «Es ist kaum abschätzbar, wie sich der grosse Verfallstermin an den Terminbörsen insgesamt auf die Aktienindizes und den Einzeltiteln auswirken wird», gab Marktexperte Andreas Lipkow von Comdirect zu bedenken.
Analyst Elmar Völker betrachtet unterdessen die zunehmende Gelassenheit der Finanzmärkte angesichts des Ukraine-Konflikts mit Argusaugen. «Wir halten es für voreilig, bereits das nahende Kriegsende oder gar eine nachhaltige Lösung des Russland-Ukraine-Konflikts auszurufen», warnte Völker.
Autowerte erlitten erneut Abgaben. Der Sektor hatte im Laufe der Woche starke Kursausschläge nach oben und nach unten vollzogen. Insgesamt bewegten sich die Kursveränderungen der Branchen im Vergleich zu den Vortagen aber in engen Grenzen.
Gewinne verzeichneten die Rohstoffaktien. Hier kletterten Rio Tinto um 0,6 Prozent. Die britische Bank HSBC hatte den Wert in einer Ersteinschätzung zum Kauf empfohlen. Zudem profitierten Bergbauwerte von steigenden Preisen für Industriemetalle. Hierzu erklärt Analystin Barbara Lambrecht von der Commerzbank, «der Markt hat sich entschieden, den Angebotsängsten und der Hoffnung auf mehr wirtschaftliche Impulse in China den grösseren Raum einzuräumen».
Technologiewerte verbuchten ebenfalls Aufschläge. Das Schwergewicht ASML zog um knapp ein Prozent an. Goldman Sachs hatte die Aktie auf die «Conviction Buy List» gesetzt. Eine zuletzt schwache Kursentwicklung spreche dafür, dass die Chancen für Anleger grösser sind als die Risiken, schrieb Analyst Alexander Duval. Er verwies dabei auf die Ausgabenoffensive von Intel .
Weniger gut entwickelten sich Schneider Electric . Nachdem Bryan Garnier das Kursziel gesenkt hatte, ging es um 1,3 Prozent nach unten. Der Höhenflieger der vergangenen beiden Jahre hat seit Jahresbeginn eine Achterbahnfahrt hingelegt. Von knapp 180 Euro war es bis auf fast 120 Euro nach unten gegangen, bevor sich der Titel auf über 150 Euro erholte. (awp/mc/pg)