Paris / London – Die Anleger haben Europas wichtigsten Aktienmärkten am Dienstag einen leichten Dämpfer verpasst. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 schloss mit einem Minus von 0,18 Prozent bei 4446,51 Punkten. Auch an den grossen Länderbörsen ging es nach unten. Der französische Cac 40 verlor ebenfalls 0,18 Prozent auf 7398,00 Zähler. Der britische FTSE 100 gab um 0,48 Prozent auf 7558,34 Punkte nach.
Die Märkte litten unter wachsender Vorsicht der Marktteilnehmer, angeheizt durch geldpolitische Unsicherheiten, sagte Analyst Pierre Veyret vom Broker Activtrades. Die jüngsten Aussagen von Offiziellen der Europäischen Zentralbank hätten Hoffnungen auf baldige Zinssenkungen einen Strich durch die Rechnung gemacht. Aktuelle Statistiken zeigten zudem, dass der Kampf gegen die Inflation noch längst nicht gewonnen sei.
So hatte die Inflationsrate Deutschlands mit 5,9 Prozent im Jahresschnitt 2023 zwar einen Prozentpunkt niedriger als ein Jahr zuvor gelegen. Dennoch war dies der zweithöchste Wert seit der Wiedervereinigung. Im Dezember hatte die Teuerungsrate nach fünf Monaten mit rückläufigen Werten zudem wieder angezogen.
Unter den Einzelwerten zogen Lindt & Sprüngli nach Vorlage von Umsatzzahlen um 6,6 Prozent an. Der Premiumschokoladen-Hersteller hatte selbst die kühnsten Analystenschätzungen übertroffen. Zudem hatte das Unternehmen seine Margenvorgaben ans obere Ende der bisherigen Zielbandbreite angehoben.
In der leicht schwächelnden Reise- und Freizeitbranche fielen Air France-KLM mit einem Kursabschlag von 2,6 Prozent auf. Die Fluggesellschaft hatte die Kooperation mit der Container-Reederei CMA CGM beendet.
Unter den kleineren Werten ragten DocMorris mit plus 2,6 Prozent positiv hervor. Die Versandapotheke hatte die Umsatzerwartungen im Jahr 2023 leicht übertroffen. Zudem wurde der Ausblick für den operativen Gewinn bestätigt.
Die Papiere des angeschlagenen französischen Technologieunternehmens Atos setzten ihren jüngsten Kursverfall mit einem Minus von 3,9 Prozent fort. Damit weiteten sie ihre Verlustserie seit Jahresbeginn auf fast 44 Prozent aus, nachdem sie 2023 bereits 22 Prozent eingebüsst hatten. Atos hatte vor einem niedriger als bislang erwarteten freien Mittelzufluss in der zweiten Geschäftsjahreshälfte gewarnt. (awp/mc/ps)