Europa-Schluss: Mit leichten Verlusten ins Wochenende
Paris / London – Europas wichtigste Aktienmärkte haben am Freitag ihre jüngste Konsolidierung fortgesetzt und sind mit leichten Verlusten ins Wochenende gegangen. Der EuroStoxx50 als Leitindex der Eurozone verlor 0,16 Prozent auf 5064,14 Punkte. Daraus resultierte ein Wochenverlust von rund 0,4 Prozent. Der französische Cac 40 gab am Freitag um 0,26 Prozent auf 8167,50 Punkte nach. Der britische FTSE 100 sank um 0,22 Prozent auf 8420,26 Punkte.
An den Märkten flaute der jüngste Zinsoptimismus etwas ab. «Mehrere führende Persönlichkeiten der US-Zentralbank haben sich für eine Fortführung der restriktiven Geldpolitik ausgesprochen», hiess es von der Landesbank Baden-Württemberg. «Sie plädieren dafür, die Leitzinsen über einen längeren Zeitraum auf einem hohen Niveau zu belassen, bis eindeutige Signale für eine rückläufige Inflation vorliegen.» Damit erhielten die Zinssenkungshoffnungen, die neue US-Inflationsdaten zur Wochenmitte geschürt hatten, einen Dämpfer.
Auch aus dem Euroraum gab es ungünstige Signale. So war der Rückgang der Inflation im April ins Stocken geraten. Die Verbraucherpreise stiegen um 2,4 Prozent im Vergleich zum entsprechenden Vorjahresmonat, wie das Statistikamt Eurostat nach einer zweiten Schätzung mitteilte.
Aus Branchensicht waren europaweit Rohstoffwerte am meisten gefragt, gefolgt von Bankentiteln. Zu den Gewinnern gehörte auch der Sektor der Konsumgüter. Hier ragten die Aktien von Richemont mit 5,3 Prozent Gewinn heraus. Sie reagierten auf solide Quartalszahlen des schweizerischen Uhren- und Schmuckkonzerns.
Die Papiere von Engie verloren 0,06 Prozent. Der französische Energiekonzern hatte im ersten Quartal nicht an sein starkes Vorjahresergebnis anknüpfen können. Der Umsatz ging um fast ein Viertel auf 22 Milliarden Euro zurück. Dennoch bekräftigte der Konzern seine Jahresprognose.
Zu den schwächeren Branchen gehörten die zinssensiblen Technologiewerte. Hier verloren Prosus 2,3 Prozent. Die Ernennung eines neuen Mannes an der Spitze blieb damit ohne positive Impulse. Die niederländische Internet-Beteiligungsholding und ihr Mutterkonzern hatten nach monatelanger Suche einen neuen Chef gefunden. (awp/mc/pg)