Europa-Schluss: Wenig Bewegung – Skepsis nach langer Rally
Paris / London – Zum Beginn der durch Karfreitag verkürzten Handelswoche hat sich an Europas Börsen kein klarer Trend durchgesetzt. Der EuroStoxx50 stieg am Montag um 0,26 Prozent auf 5044,19 Punkte. Damit setzte sich das Börsenbarometer für die Eurozone über der runden Marke von 5000 Punkten fest. Er verpasste ein weiteres Hoch seit dem Jahr 2000 nur knapp. Die Börsen in Zürich und London schlossen hingegen mit moderaten Verlusten.
Die schon Monate dauernde Börsen-Rally ruft Skeptiker auf den Plan. So sieht Mislav Matejka von der US-Bank JPMorgan die Rally nur in geringem Masse durch die Gewinne der Unternehmen untermauert. Die Zentralbanken würden zwar in der zweiten Jahreshälfte einige Leitzinssenkungen vornehmen und so die Börsen stützen. Aber «um die aktuellen Aktienbewertungen zu rechtfertigen, muss es auch zumindest gewisse Gewinnsteigerungen geben», schrieb der Stratege. Die seien aber zuletzt hinter den hohen Bewertungen zurückgeblieben.
Der französische Leitindex Cac 40 schloss quasi unverändert bei 8151,60 Punkten. Für den britischen FTSE 100 endete der Handel mit einem moderaten Minus von 0,17 Prozent auf 7917,57 Zähler.
Zu Wochenbeginn bewegten vor allen Analystenkommentare die Kurse. So verloren die Aktien von Inditex unter den schwächsten Werten im EuroStoxx 1 Prozent. Auf dem aktuellen Kursniveau gebe es für die Papiere kaum Toleranz für ein Abweichen vom Optimalfall, schrieb der Experte Sreedhar Mahamkali von der schweizerischen Grossbank UBS.
In London zogen die Anteilsscheine von Tullow Oil um rund 11 Prozent an. Der Ölkonzern habe «einen Wendepunkt auf seinem Weg des Schuldenabbaus» erreicht, schrieben die Analysten von Bank of America und rieten daher zum Kauf.
Die Papiere von Saipem gewannen in Mailand rund 6 Prozent auf etwa 2,15 Euro. Die Berenberg Bank machte mit einem neuen Kursziel von 3 Euro fast 50 Prozent Aufwärtspotenzial für die Anteile des italienischen Zulieferers der Öl- und Gasbranche aus. (awp/mc/pg)