Europa-Schluss: Dank China setzt sich starker Jahresauftakt fort
Paris / London – Die grossen europäischen Börsen haben am Montag die Gewinne kontinuierlich ausgebaut. Damit setzten sie den fulminanten Start in das neue Jahr aus der Vorwoche fort. Vor allem die Beendigung der coronabedingten Abschottung Chinas und eine Erholung der Konjunktur ist gegenwärtig ein Kurstreiber. Der EuroStoxx50 stieg um 1,26 Prozent auf 4068,62 Punkte und damit auf den höchsten Stand seit Februar 2022. Seit Jahresbeginn beträgt das Plus mehr als sieben Prozent.
«Gestützt von Hoffnungen auf positive Effekte der Öffnung Chinas starteten Aktien freundlich ins neue Jahr», schrieb die Landesbank BayernLB. Nach fast drei Jahren Corona-Abschottung hat China seine Grenzen wieder geöffnet. Einen Monat nach dem Ende der rigorosen Null-Covid-Politik reisten am Sonntag als erste Besucher wieder einige Zehntausend Hongkonger über die Grenzübergänge in die Volksrepublik.
Der französische Cac 40 legte am Montag um 0,68 Prozent auf 6907,36 Punkte zu. Der britische FTSE 100 blieb mit einem Aufschlag von 0,33 Prozent auf 7724,94 Punkte etwas zurück. Mit dem starken britischen Pfund könnten sich die Wettbewerbschancen britischer Exporteure verschlechtern.
Aus Branchensicht waren Versorgerwerte europaweit mit einem Kursabschlag von 0,4 Prozent am wenigsten gefragt. Ganz oben in der Anlegergunst standen die Aktien aus dem Technologiesektor mit einem Plus von 3,4 Prozent.
Bei den Einzelwerten sorgten in erster Linie Kommentare von Analysten für stärkere Kursbewegungen. Die Aktien von Danone gehörten mit einem Verlust von einem Prozent zu den schwächsten Werten im EuroStoxx-50-Index. Societe Generale hatte die Papiere des Nahrungsmittelkonzerns gleich um zwei Stufen von «Buy» auf «Sell» abgestuft. Steigende Kosten und der Umbau des Molkereiportfolios in der EU gefährdeten das Wachstum und die Margen, schrieb Analyst David Hayes.
Die Anteilscheine von Enel beendeten den Handel nach einer Abstufung durch Morgan Stanley nahezu unverändert. Investoren werden der Strommargen-Strategie des Konzerns wohl nicht Rechnung tragen, sagte Analyst Robert Pulleyn. Denn es bestehe Unsicherheit, ob das Unternehmen höhere Gewinne auch halten könne.
Zu den besten Titeln in Europa zählten Just Eat Takeaway , die um fast acht Prozent zulegten und vorübergehend auf den höchsten Stand seit Mitte November stiegen. Die niederländische Bank ING prognostizierte deutliche Gewinne des Essenlieferanten in diesem Jahr. (awp/mc/pg)