Europa-Schluss: Londoner Börse schwächelt leicht – Fed im Fokus

Boerse

(Adobe Stock)

Paris / London – Europas wichtigste Aktienmärkte sind am Mittwoch feiertagsbedingt überwiegend geschlossen geblieben. In den meisten Ländern wurde der «Tag der Arbeit» gefeiert. Daher fand unter anderem in Deutschland, Frankreich, Italien, Spanien und Österreich kein Handel statt. Auch in den Beneluxländern, in Portugal, Finnland, Irland und der Schweiz blieben die Handelssäle zu.

In Grossbritannien und in Dänemark waren die Börsen hingegen geöffnet. Der währungsgemischte Stoxx Europe 50 gab um 0,09 Prozent auf 4391,41 Punkte nach. Der britische FTSE 100 sank um 0,28 Prozent auf 8121,24 Punkte.

Im Blick der Anleger in Europa stand an diesem Tag der US-Zinsentscheidung am Abend. Die Währungshüter der Fed werden wohl an ihrer straffen Haltung festhalten. Insofern rücken einmal mehr vor allem die Begleitaussagen in den Mittelpunkt. Von Händlerseite hiess es, ein anziehendes Lohnwachstum erhöhe die Unsicherheit. Anleger fragten sich, ob es vom Fed-Vorsitzenden Jerome Powell vielleicht sogar eine Andeutung geben werde, dass der Leitzins nicht restriktiv genug sein könnte.

Eigentlich hatten Anleger für dieses Jahr mehrere Zinssenkungen eingepreist, doch zuletzt waren die Erwartungen daran wegen der zähen Inflation stark gedämpft worden. Laut dem Marktanalyst Frank Sohlleder vom Broker Activtrades ist deshalb die Befürchtung präsent, dass inzwischen sogar über eine Zinserhöhung nachgedacht werden müsse. Seiner Einschätzung nach wäre es aber schon eine Enttäuschung, wenn sich «die bereits eingepreisten Zinssenkungen weiter verzögern und möglicherweise nicht vor September zu erwarten sind.»

Im Londoner Handel rückten Quartalsberichte einiger Konzerne in den Mittelpunkt. So stiegen die Aktien von GSK um 1,9 Prozent, nachdem der Pharmahersteller nach einem starken ersten Quartal sein Gewinnziel für 2024 erhöht hatte. Für die Papiere des Konsumgüterherstellers Haleon ging es um 2,5 Prozent abwärts. Das Unternehmen, das aus dem Zusammenschluss der Sparten für rezeptfreie Medikamente von GSK und Pfizer entstand, enttäuschte mit seinem Quartalsumsatz.

Besonders deutlich ging es für Aston Martin mit minus 6,8 Prozent nach unten. Das Quartalsergebnis des Sportwagenherstellers wurde von Modellwechseln belastet. Die Erwartungen wurden daher deutlich verfehlt. (awp/mc/pg)

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