Europa-Schluss: US-Daten treiben EuroStoxx auf Achtwochenhoch

Boerse

(Adobe Stock)

Paris / London – Positive Impulse von den US-Börsen haben am Mittwoch den wichtigsten Aktienmärkten Europas Schwung gegeben. Nach einer unentschlossenen Berg- und Talfahrt beendete der EuroStoxx 50 den Handel 1,30 Prozent höher auf 3732,54 Punkte, knapp unter seinem kurz zuvor erreichten Tageshoch. Ausserdem ist der Eurozonen-Leitindex damit auch wieder zurück auf dem Niveau, das er vor rund acht Wochen hatte.

Der französische Cac 40 legte zur Wochenmitte um 0,97 Prozent auf 6472,06 Punkte zu. Der britische FTSE 100 gewann 0,49 Prozent auf 7445,68 Zähler.

Die aktuellen Konjunkturdaten aus den Vereinigten Staaten sorgten für gute Stimmung. So erhielt nicht nur die US-Industrie im Juni mehr Aufträge als erwartet. Auch der ISM-Einkaufsmanagerindex für den wichtigen Dienstleistungssektor stieg im Juli überraschend und stabilisierte sich zudem klar oberhalb der Marke von 50 Zählern, die Wachstum signalisiert. «Angesichts der an den Finanzmärkten spürbaren Sorgen vor einer Rezession in Nordamerika kann damit von eindeutig positiven Nachrichten gesprochen werden, die durchaus überraschend kommen», erklärte Analyst Tobias Basse von der NordLB.

Favorit im EuroStoxx war die Aktie des Versicherers Axa mit plus 5,7 Prozent. Die Franzosen steigerten überraschend ihren Gewinn im ersten Halbjahr, und das trotz der Belastungen infolge des Ukraine-Kriegs. Analysten hatten im Schnitt mit einem Rückgang gerechnet. Zudem will das Unternehmen für eine Milliarde eigene Aktien vom Markt zurückkaufen.

Im Cac 40 gewannen Societe Generale nach vorgelegten Quartalszahlen 3,1 Prozent. Analystin Flora Bocahut von Jefferies lobte das deutlich besser als erwartet ausgefallene Zahlenwerk der Grossbank. Der bereinigte Vorsteuergewinn habe die Konsensschätzungen um etwa 50 Prozent übertroffen, schrieb sie.

Just Eat Takeaway stiegen an der Euronext um 5,4 Prozent. Der Lieferdienst-Branchenriese war zwar im ersten Halbjahr wegen einer Abschreibung auf seine US-Tochter Grubhub deutlich tiefer in die roten Zahlen gerutscht, will 2023 aber wieder einen positiven operativen Gewinn ausweisen. Bereits in den kommenden sechs Monaten rücke die Schwelle zur Profitabilität deutlich näher, betonte Konzernchef Jitse Groen in einer Telefonkonferenz.

Ein enttäuschender Quartalsumsatz des Hoffnungsträgers Wegovy, einem Medikament gegen Fettleibigkeit, drückte dagegen die Papiere des Diabetes-Spezialisten Novo Nordisk um 8,5 Prozent nach unten.

Ausserdem zogen in London die Anteile von Avast Aufmerksamkeit auf sich. Sie schossen um knapp 44 Prozent nach oben, denn das Vereinigte Königreich genehmigte den Kauf des tschechischen Sicherheitssoftware-Unternehmens durch den US-Rivalen NortonLifeLock . Damit schloss die Wettbewerbsbehörde eine tiefer gehende Untersuchung ab, die Zweifel an dem Erfolg der Übernahme hatte aufkommen lassen. (awp/mc/ps)

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