Paris / London – Die Gewinnmitnahmen an der Wall Street nach erneuten Rekorden haben zu Jahresbeginn die vorherige Kaufbereitschaft an Europas Börsen gebremst. Nach einem kurzen Rutsch ins Minus rettete der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 am Montag aber einen Kurszuwachs von 0,33 Prozent auf 3564,39 Punkte ins Ziel. Der französische Cac 40 schloss 0,68 Prozent fester bei 5588,96 Punkten.
Der britische FTSE 100 gewann 1,72 Prozent auf 6571,88 Zähler. Auftrieb gab ihm die Stärke der schwergewichtigen Bergbau- und Pharmawerte.
Dagegen liessen die vom britischen Premierminister Boris Johnson in Aussicht gestellten, verschärften Einschränkungen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie das Börsenbarometer kalt – lediglich Aktien der Transportunternehmen National Express, Firstgroup und Go-Ahead Group büssten bis zu fast zehn Prozent ein. Am US-Aktienmarkt zollten die Kurse derweil den erneuten Rekorden direkt zu Handelsbeginn schnell Tribut.
Als Kursstütze an Europas Börsen erwiesen sich derweil vor allem Aktien aus dem Rohstoffe- und Energieversorgungsbereich: Deren Subindizes im marktbreiten Stoxx Europe 600 rückten um 3,6 beziehungsweise 2,1 Prozent vor. Erstere profitierten vom schwachen US-Dollar. Dagegen verlor der Index des Einzelhandels am Ende der Übersicht fast ein Prozent.
Optimistische Aussagen über eine Erholung des Reiseverkehrs im frisch angelaufenen Jahr gaben dem grössten europäischen Tourismusunternehmen Tui Auftrieb. Firmenchef Fritz Joussen rechnet 2021 mit einer kräftigen Belebung des in der Corona-Krise eingebrochenen Reisemarkts. Die Aktien des infolge der Pandemie schwer gebeutelten Unternehmens legten in London letztlich um mehr als viereinhalb Prozent zu.
In London stach ausserdem der Kurssprung der Entain-Aktie (ehemals GVC Holdings) um gut ein Viertel ins Auge. Der Online-Glücksspielanbieter hat eine neue Übernahmeofferte des US-Casino-Betreibers MGM Resorts International erhalten. Die Amerikaner wollen Entain nun für rund 8,1 Milliarden Pfund kaufen. MGM hatte bereits im vergangenen Jahr für Entain geboten und war abgeblitzt. Auch das aktuelle Gebot lehnten die Briten ab. (awp/mc/ps)