Paris / London – Angesichts eines weiteren Anstiegs der Zinsen an den Kapitalmärkten haben Europas Aktienbörsen zum Wochenauftakt die Konsolidierung auf hohem Niveau fortgesetzt. Der Eurostoxx 50 schloss am Montag mit minus 0,02 Prozent auf 4655,27 Punkte quasi unverändert. Am Freitag hatte der Leitindex für die Eurozone ein weiteres Hoch seit dem Jahr 2001 erreicht.
Der französische Cac 40 gab am Montag um 0,03 Prozent auf 7589,96 Punkte ebenfalls moderat nach. Auch der Londoner FTSE 100 ging mit minus 0,04 Prozent und 7612,86 Zählern nahezu unverändert aus dem ersten Handelstag der Woche.
Bereits am Freitag hatten robuste Daten vom US-Arbeitsmarkt den Renditen an den Anleihemärkten deutlichen Auftrieb verliehen und so die Stimmung an den Börsen gedämpft. Dieser Renditeanstieg setzte sich am Montag fort. «Es war ein enttäuschender Wochenauftakt, die Investoren verarbeiten noch immer den US-Arbeitsmarktbericht vom Freitag», schrieb Analyst Michael Hewson vom Broker CMC Markets. Hinzu kam am Montag eine zuletzt überraschend gute Stimmung im US-Dienstleistungssektor, die laut Hewson die US-Notenbank hinsichtlich Zinssenkungen noch vorsichtiger stimmen könnte.
In Europa standen Bankaktien mit teils deutlichen Kursbewegungen im Fokus. So zogen die Papiere der Unicredit um gut 8 Prozent nach oben und hatten damit im Eurostoxx 50 klar die Nase vorn. Die italienische Grossbank will nach einem überraschend hohen Rekordgewinn das gesamte Geld an ihre Aktionäre weiterreichen.
Im EuroStoxx 50 sackten die Anteilsscheine der Bank Nordea um 5 Prozent ab. Das skandinavische Geldhaus hatte zwar nach einem Gewinnsprung im vergangenen Jahr das mittelfristige Ziel für die Profitabilität erhöht. In Helsinki zeigten sich Investoren dennoch enttäuscht. Analysten führten dies vor allem auf die Ergebnisse des vergangenen Jahres zurück.
Banco Santander mussten ein Minus von 5 Prozent verkraften. Die «Financial Times» hatte von Vorwürfen rund um Sanktionen gegen den Iran berichtet. Santander sagte der Zeitung, die Bank sei «sehr auf die Einhaltung von Sanktionen konzentriert». Die Bank Lloyds teilte mit, man halte sich an die Sanktionsgesetze, so die Zeitung. Die Papiere von Lloyds hielten sich in London mit minus 1 Prozent deutlich besser als Santander.
Für die Aktien von Vodafone ging es um 3,3 Prozent abwärts. Der britische Telekomanbieter hatte zwar im dritten Geschäftsquartal beim Umsatz positiv überrascht. Analysten wiesen aber auf Unwägbarkeiten wie den Gegenwind durch die Regulierung des Kabelfernsehens in Deutschland und die gescheiterte Fusion des italienischen Geschäfts hin. (awp/mc/pg)