Paris / London – Europas wichtigste Aktienmärkte haben am Mittwoch in einem nachweihnachtlich sehr ruhigen Geschäft moderat zugelegt. «Insgesamt ist der Handel stark ausgedünnt und die Schwankungsbreite weiter gering», stellte Marktexperte Andreas Lipkow fest. «Der Datenkalender hält keine grossen Impulse parat.»
Der EuroStoxx 50 schloss mit einem Plus von 0,15 Prozent bei 4528,38 Punkten. Der französische Cac 40 stieg um 0,04 Prozent auf 7571,82 Zähler. Der britische FTSE 100 gewann 0,36 Prozent auf 7724,95 Punkte.
Während Marktstrategen und Volkswirte zuletzt vor übertriebenen Zinssenkungshoffnungen warnten, gibt es auch andere Stimmen. «Wir gehen davon aus, dass sowohl die Fed als auch die EZB mit der sich beschleunigenden Disinflation zu noch viel stärkeren Zinssenkungen gezwungen sein werden», bemerkte Fondsmanager Eckhard Schulte vom Vermögensverwalter MainSky.
Aus Branchensicht waren Immobilien- und Technologiewerte europaweit am meisten gefragt. Sie setzten damit ihren von Zinshoffnungen beflügelten Höhenflug fort. Ihnen folgten Ölaktien, die von den am Vortag deutlich gestiegenen Ölpreisen profitierten. Defensive Sektoren wie Telekommunikation und Versorger gaben hingegen nach.
Die Papiere aus dem Bereich Alternative Energien profitierten von Nachrichten zu Vestas. Die Aktien des dänischen Herstellers von Windkraftanlagen gewannen 4,5 Prozent, nachdem das Unternehmen aus den USA und Australien Grossaufträge im Volumen von zusammen rund 1,2 Gigawatt Leistung erhalten hatte. Die Anteilscheine von Nel und Orsted legten im Kielwasser um 4,6 beziehungsweise 2,7 Prozent zu.
Die Titel von Astrazeneca gewannen 0,9 Prozent. Der Pharmakonzern will sich mit einem Kauf der chinesischen Gracell Biotechnologies im Bereich der zunehmend wichtigen Zelltherapien stärken. UBS-Analyst Colin White bezeichnete das aktuell wichtigste Produkt des auf die Behandlung von Krebs und Autoimmunerkrankungen spezialisierten Unternehmens als vielversprechend. (awp/mc/ps)