Europa-Schluss: Wenig bewegt – Warten auf geldpolitische Signale

Europa-Schluss: Wenig bewegt – Warten auf geldpolitische Signale

Paris / London – Die Anleger haben sich am Mittwoch an den europäischen Börsen weiter nicht gross aus der Deckung gewagt. Der EuroStoxx50 schloss wie schon am Vortag nur knapp im Plus. Am Ende legte er um 0,07 Prozent auf 4181,12 Punkte zu. «Insgesamt geht das Warten auf die Notenbanksitzung weiter», argumentierte Comdirect-Marktexperte Andreas Lipkow.

Auf Länderebene war das Bild gemischt: Während der deutsche Dax schwächer aus dem Handel ging, legte der französische Cac 40 um 0,18 Prozent auf 6676,48 Punkte zu. Für den britischen FTSE 100 ging es mit 7150,12 Zählern außerdem um 0,34 Prozent nach oben.

An den Märkten herrscht vor dem Währungshütertreffen, das in diesem Jahr erneut online abgehalten wird, weitere Unsicherheit darüber, wie die US-Notenbank eine Abkehr von der ultralockeren Geldpolitik während der Corona-Krise gestaltet. Zur Zurückhaltung trugen auch die Daten des ifo-Instituts zum Geschäftsklima in Deutschland bei. Die Stimmung in der Wirtschaft hat sich im August zum zweiten Mal in Folge verschlechtert.

Zur Zurückhaltung trugen auch die Daten des ifo-Instituts zum Geschäftsklima in Deutschland bei. Die Stimmung in der Wirtschaft hat sich im August zum zweiten Mal in Folge verschlechtert. «Die Sorgen wegen der vierten Corona-Welle und der Lieferkettenprobleme halten an», kommentierten dies die Volkswirte der Helaba.

Stärkster Sektor waren im Zuge einer weltweiten Branchenrally die Banken, wie der gut 1,8 Prozent höhere Teilindex Stoxx Europe 600 Banks zeigt. In den USA etwa waren die Finanzwerte auch besonders gefragt. In Europa fielen vor allem die Aktien der Credit Suisse positiv auf mit einem Kurssprung um 3,2 Prozent.

Der Bankensektor verdrängte um einen Tick den erneut sehr gefragten Sektor der Reise- und Freizeitunternehmen , der um knapp 1,8 Prozent stieg. Ansonsten bewegten sich die Veränderungen der übrigen Branchenindizes deutlich unter einem Prozent. Schlusslicht waren die Versorger mit einem Abschlag von 0,8 Prozent.

Was individuelle Unternehmensnachrichten betrifft, gab es kaum bewegendes. Fast unverändert gingen die Aktien von Pernod Ricard aus dem Handel, obwohl dem Spirituosenhersteller nach einer US-Gerichtsentscheidung ein zusätzlicher Gewinnschub in diesem Geschäftsjahr blühen könnte. Das Unternehmen kann in Folge eines Richterspruches Abgaben im Zusammenhang mit dem Export von Spirituosen aus den USA zurückfordern.

In London besonders gefragt waren die Aktien des Einzelhändlers Marks & Spencer , die nach einer Kaufempfehlung der Deutschen Bank die Gewinne auf letztlich mehr als fünf Prozent ausbauten. Adam Cochrane äusserte in einer Branchenstudie seine Präferenz für Wachtumswerte, die sich auf ein geändertes Konsumentenverhalten eingestellt hätten. (awp/mc/pg)

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