Europa-Schluss: Schwächerer Wochenstart – Atos brechen ein
Paris / London – Europas wichtigste Aktienmärkte haben zum Wochenauftakt den Rückwärtsgang eingelegt. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 schloss am Montag mit einem Minus von 0,57 Prozent bei 4454,68 Punkten. Der französischen Cac 40 verlor 0,72 Prozent auf 7411,68 Zähler. Der britische FTSE 100 fiel um 0,39 Prozent auf 7594,91 Punkte.
Börsianer sprachen von einem impuls- und lustlosen Handel, da die US-Börsen wegen eines Feiertags geschlossen blieben. Die Wall Street wird am Dienstag wieder in den Blick rücken, wenn mit den US-Grossbanken Goldman Sachs und Morgan Stanley zwei weitere Geldhäuser ihre Quartalszahlen präsentieren.
Schwächste Branche in Europa waren die Rohstoff- und Bergbauwerte, deren Index um 1,1 Prozent nachgab. Ganz oben im Sektortableau standen die Aktien aus dem Reise- und Freizeitsegment mit plus 1,0 Prozent.
Unter den Einzelwerten ragten die Papiere des angeschlagenen französischen Technologieunternehmens Atos heraus. Sie büssten weitere 15 Prozent ein und bauten damit ihren Verlust seit Jahresbeginn auf mehr als 40 Prozent aus, nachdem sie 2023 bereits 22 Prozent eingebüsst hatten. Atos ernannte den derzeitigen Finanzchef Paul Saleh zum neuen Vorstandschef und warnte zugleich, dass der Free Cashflow in der zweiten Geschäftsjahreshälfte unter dem bisherigen Ziel liegen dürfte.
Tagesverlierer im EuroStoxx-50-Index waren die Titel von L’Oreal , die um 4,8 Prozent absackten. Zuvor hatte UBS die Aktien des Körperpflegekonzerns von «Buy» auf «Neutral» abgestuft und das Kursziel von 495 auf 475 Euro gesenkt. Analyst Guillaume Delmas hält angesichts der massiven Aufwertung 2023 und immenser Erwartungen das Kurspotenzial für begrenzt. Sein Kollege Tom Sykes von Deutsche Bank Research sieht weiter deutliche Bewertungsrisiken für L’Oreal und rät kurzfristig besonders nachdrücklich zum Verkauf.
Die Papiere von Just Eat Takeaway sanken um 8,3 Prozent. Die französische Investmentbank Exane BNP Paribas hatte die Titel des Essenlieferanten von «Neutral» auf «Underperform» abgestuft. Die Aussichten für 2024 seien im Sektor nicht gerade vielversprechend, schrieb Analyst Andrew Gwynn. Für Just Eat Takeaway sieht er vor allem die Markterwartungen als risikobehaftet an.
Die Aktien von EssilorLuxottica büssten 4,0 Prozent ein. Die Analysten von JPMorgan und Jefferies hatten sich vorsichtig zur Geschäftsentwicklung des Brillenkonzerns geäussert.
In der Schweiz fielen die Aktien des IT-Dienstleisters Softwareone nach einer abgelehnten Übernahmeofferte der Beteiligungsgesellschaft Bain um 8,4 Prozent.
Dagegen schnellten die Anteilscheine von Swiss Steel um 11,7 Prozent nach oben. Der in finanziellen Schwierigkeiten steckende Luzerner Stahlkocher darf auf Hilfe hoffen. Grossaktionär Martin Haefner liess über die Medien verlauten, Swiss Steel weiterhin den Rücken stärken zu wollen und auch die Luzerner Regierung prüft, wie sie der Firma helfen kann. (awp/mc/pg)