Europa Schluss: Kaum bewegt ohne Wall Street und Nasdaq

Boerse

(Adobe Stock)

Paris / London – Ohne den Schrittmacher US-Börsen sind die europäischen Aktienmärkte zum Wochenauftakt in Lethargie verfallen. In den Vereinigten Staaten wird am Montag an der Wall Street und der Nasdaq wegen eines Feiertags nicht gehandelt. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 schloss 0,05 Prozent niedriger bei 4763,07 Punkten. Die Kursschwankungen hielten sich ebenso wie die Börsenumsätze in engen Grenzen.

Der französische Cac 40 schloss prozentual unverändert bei 7768,55 Punkten. Dagegen schaffte der britische FTSE 100 ein Plus von 0,22 Prozent auf 7728,50 Zähler. In London stützten Index-Schwergewichte wie Astrazeneca und BP mit ihren Kursgewinnen.

Im europäischen Sektorvergleich standen konjunkturabhängige Bergbau-, Automobil- und Technologiewerte am stärksten unter Druck. Letztere folgten der Entwicklung an der US-Technologiebörse Nasdaq, wo die Kurse am Freitag stärker nachgegeben hatten als an der von traditionellen Branchen geprägten New York Stock Exchange.

Dagegen hielten sich Pharmatitel am besten im marktbreiten Stoxx Europe 600 . Als Zugpferd erwies sich das Kursplus von gut drei Prozent bei Astrazeneca. Die Briten veröffentlichten positive Studiendaten zur Behandlung von Lungenkrebs mit ihrem Medikament Tagrisso. Zudem liess die US-Gesundheitsbehörde FDA das Mittel zur Behandlung von nicht-kleinzelligem Lungenkrebs zu. Diese Nachrichten steigerten das Vertrauen in die Wachstumsaussichten des Mittels erheblich, schrieb JPMorgan-Analyst James Gordon. Sie seien ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu einem Kassenschlager.

Bei Santander konnten sich die Aktionäre über ein Kursplus von knapp zwei Prozent freuen. Die spanische Grossbank will nach ihrem Rekordgewinn von 2023 erneut Milliarden für Dividenden und den Rückkauf eigener Aktien ausgeben.

Forvia überzeugte die Anleger mit Zahlen nur vorübergehend. Die Aktien des französischen Autozulieferers, zu dem der deutsche Konkurrent Hella gehört, legten erst zu, drehten dann aber ins Minus und büssten am Ende fast 13 Prozent ein. Anleger zeigten sich enttäuscht von dem Ausblick des Unternehmens.

Derweil sprangen die Anteilscheine von Currys dank Übernahmefantasien um mehr als ein Drittel nach oben. Der chinesische E-Commerce-Riese JD.com ist laut eigenen Angaben in einem sehr frühen Stadium, um einen Kauf des Elektronikhändlers in Betracht zu ziehen. Zuvor hatte die Zeitung «Telegraph» unter Berufung auf unbekannte Quellen über das mögliche Interesse berichtete. Das früher als Dixons Carphone bekannte Unternehmen stehe bei den Chinesen auf dem Kaufzettel, weil diese in Zeiten zunehmender Konkurrenz nach neuen Wegen suchten, um das Wachstum voranzutreiben. JD.com habe in den vergangenen Wochen Sondierungsgespräche mit Currys geführt, hiess es in dem Bericht. (awp/mc/ps)

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