Europa-Schluss: EuroStoxx stagniert – «Footsie» legt dank Minenwerten zu
Paris / London – Der EuroStoxx 50 hat seine Ende letzter Woche erlittenen Verluste minimal ausgeweitet. Der Leitindex der Eurozone schloss am Montag 0,02 Prozent im Minus bei 4072,52 Punkten. Die anhaltende Ölpreisrally, die die Notierungen für den wichtigen Rohstoff auf den höchsten Stand seit Jahren getrieben hatte, schürte Sorgen vor Energieengpässen, welche die globale Wirtschaftserholung von der Corona-Pandemie abwürgen könnte.
Der französische Cac 40 aber rettete sich ins Plus und ging 0,16 Prozent höher bei 6570,54 Punkten aus dem Handel. Der FTSE 100 («Footsie») legte sogar um 0,72 Prozent auf 7146,85 Punkte zu und stemmte sich damit erneut gegen den insgesamt negativen Markttrend. Der britische Leitindex profitierte dabei von Gewinnen bei den schwer gewichteten Rohstoffwerten.
Auch europaweit hatten Rohstoffaktien im Branchenvergleich mit einem Plus von 3,0 Prozent die Nase klar vorn. Grund zur Freude hatten ebenfalls die Besitzer von Öl- und Bankaktien, deren Subindizes im marktbreiten Stoxx Europe 600 1,3 beziehungsweise 0,7 Prozent gewannen.
Die Branchen Rohstoffe, Öl und Banken werden aktuell auch von den Marktstrategen der US-Bank JPMorgan empfohlen. Die Anleger sollten dabeibleiben beim Trendwechsel der sogenannten Value- gegenüber den Wachstumswerten, riet der Experte Mislav Matejka. Die jüngst gewonnene relative Stärke habe noch enormen Spielraum im Umfeld steigender Anleiherenditen.
Die Papiere von Asos mussten angesichts von Wachstumssorgen sowie des Rücktritts von Unternehmenschef Nick Breighton einen Kursrutsch von mehr als 13 Prozent verkraften. Der britische Online-Modehändler, der wie sein deutscher Konkurrent Zalando zu den Corona-Gewinnern gezählt wurde, hatte seine Aktionäre auf weniger Wachstum eingestellt und brachte damit die Anteilscheine von Branchenkollegen aus dem Umfeld des Online-Handels ebenfalls ins Trudeln.
In Zürich setzten die Anteilscheine des Pharmakonzerns Roche ihre Erholung fort und legten um 0,6 Prozent zu. Roche und sein Partner Morphosys können sich Hoffnung auf eine baldige Zulassung eines Alzheimer-Medikamentenkandidaten in den USA machen. (awp/mc/ps)