Europa-Schluss: Verhaltener Wochenauftakt – Starke Ölwerte
Paris / London – Nach dem kleineren Rückschlag vor dem Wochenende haben sich Europas wichtigste Aktienmärkte am Montag stabil gezeigt. Gefragt waren vor allem Energiewerte angesichts des anhaltenden Höhenflugs der Ölpreise. Die Unsicherheiten um den krisengeschüttelten chinesischen Immobilienkonzern Evergrande, die vor einer Woche noch einen Kursrutsch ausgelöst hatten, blieben im Hintergrund.
Der EuroStoxx 50 ging mit einem Plus von 0,17 Prozent bei 4165,48 Punkten aus dem Handel. Vor einer Woche war der Leitindex der Eurozone mit 4011 Punkten noch auf das tiefste Niveau seit Juli abgetaucht, bevor eine rasante Erholung folgte. In Paris stieg der Cac 40 zu Wochenbeginn um 0,19 Prozent auf 6650,91 Zähler. Der FTSE 100 in London gewann 0,17 Prozent auf 7063,40 Punkte.
Die Ölpreise setzten am Montag ihren Kletterkurs der vergangenen Woche fort. Während Nordseeöl der Marke Brent auf einen dreijährigen Höchststand stieg, notierte US-Rohöl auf einem Zweimonatshoch. Gründe für die hohen Ölpreise sind sowohl eine starke Nachfrage als auch ein knappes Angebot. Der europäische Branchenindex Stoxx Europe 600 Oil & Gas kletterte auf das höchste Niveau seit März.
Die Aktien von Shell gewannen 4,8 Prozent und die Titel von Totalenergies rückten um 3,4 Prozent vor. BP gewannen 3,5 Prozent. Die Papiere des britischen Gas- und Ölunternehmens Petrofac schossen gar um fast ein Fünftel nach oben. Man habe mit den hemischen Behörden im Verfahren um Bestechungsvorwürfe eine Verständigung erzielt, hiess es. Damit besteht die Hoffnung auf eine mildere Strafe.
Die Anteilscheine der britischen Kinokette Cineworld schnellten um knapp 12 Prozent nach oben. Der Kartenvorverkauf für den neuesten James-Bond-Film «No Time To Die» hat dem Unternehmen zufolge den höchsten Stand seit 2019 erreicht und wird demnach der grösste Kinostart seit der Corona-Pandemie. Der Film startet diesen Donnerstag.
Rolls-Royce-Aktien stiegen auf den höchsten Stand seit März 2020 und verbuchten letztlich ein Kursplus von 11,3 Prozent. Der Triebwerkhersteller verkauft seine spanische Tochter ITP Aero an ein Konsortium unter der Führung von Bain Capital Private Equity für 1,7 Mrd. Euro. (awp/mc/ps)