Europa-Schluss: EuroStoxx50 nimmt Kurs auf Niveau vor Corona

Boerse

Paris – Die Anleger haben am Montag an den europäischen Börsen weiter auf eine wirtschaftliche Erholung von der Corona-Krise gesetzt. Fortschreitende Impfungen bei sinkenden Neuinfektionszahlen galten als neuerlicher Antreiber. Unterstützung kam zudem aus Asien, wo der japanische Nikkei 225-Index nach erfreulichen heimischen Wirtschaftsdaten erstmals seit 1990 wieder die Marke von 30 000 Punkten überwand.

Der EuroStoxx 50 legte 1,04 Prozent auf 3734,20 Punkte zu und ging damit nahe dem Tageshoch aus dem Handel. Der Leitindex der Eurozone blieb so auf dem Weg dazu, sein Niveau vor der Corona-Krise wieder zu erreichen. Zum höchsten Stand seit 2008, den er im Februar bei 3867 Punkten erreicht hatte, fehlen ihm nun nur noch gut 130 Zähler.

Der Cac 40 legte am Montag um 1,45 Prozent auf 5786,25 Punkte zu. Gestützt auf viele Minenwerte, die in London gehandelt werden, überragte der FTSE 100 seine Indexkollegen mit einem Anstieg um 2,52 Prozent auf 6756,11 Punkte. Premierminister Boris Johnson besserte dort die Laune der Anleger mit der Aussage, mindestens 15 Millionen Briten seien mittlerweile gegen das Coronavirus geimpft worden.

Angesichts kursbewegender Nachrichten von Vivendi stand der Sektor der Medienwerte im europäischen Branchentableau ganz oben mit plus 4,1 Prozent. Die Papiere des französischen Branchenkonzerns sprangen um 19,6 Prozent hoch angesichts der Absicht, die Musiksparte noch in diesem Jahr an die Börse zu bringen. 60 Prozent des Kapitals von Universal Music (UMG) könnten dabei als Sonderdividende an die Aktionäre verteilt werden.

Ähnlich gross wie bei den Medienwerten waren die Aufschläge im Rohstoffsektor und damit bei vielen Aktien, die im britischen Footsie vertreten sind. Der Sektorindex Stoxx Europe 600 Basic Resources zog gestützt auf eine Preisrally an den Rohstoffmärkten um vier Prozent an. Kupfer etwa war am Montag so teuer wie seit 2012 nicht mehr. Aktien von Rio Tinto und BHP gewannen in London bis zu 5,2 Prozent. Auch Stahlkonzerne profitierten davon, ArcelorMittal gingen um 4,5 Prozent höher über die Ziellinie.

Eine weitere Stütze für die Börsen waren europaweit die Öl- und Finanzsektoren, deren Teilindizes um vier respektive 3,1 Prozent vorrückten. Im EuroStoxx galt dies vor allem für die Aktien der niederländischen ING , die mit einem Plus von 6,5 Prozent an ihre Rally vom Freitag anknüpften. Vor dem Wochenende waren die Quartalszahlen der niederländischen Bank von Anlegern gefeiert worden.

Verlierer gab es im Branchenvergleich letztlich keine. Die Schlusslichter waren die Indizes der Branchen Gesundheit , Industriegüter und Chemie mit Anstiegen von gut 0,3 Prozent. In letzterem Sektor half somit auch eine Rally beim Spezialchemiekonzern Lanxess nicht. Dessen Aktien rückten infolge einer vermeldeten US-Übernahme in Frankfurt um mehr als vier Prozent vor.

Klare negative Ausnahmen im EuroStoxx waren die Papiere von L’Oreal und Adyen, die ihren jüngsten Rallys Tribut zollten. Anleger nahmen in beiden Fällen ihre Gewinne mit. Papiere des Kosmetikkonzerns sanken in Paris um ein Prozent, jene des Zahlungsabwicklers in Amsterdam sogar um 2,5 Prozent. (awp/mc/pg)

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