Europa-Schluss: US-chinesischer Streit bremst Börsen aus

Boerse

Paris – Angesichts fortwährender Spannungen zwischen den USA und China sind Europas Aktienmärkte mit angezogener Handbremse in die neue Woche gestartet. Der EuroStoxx50 gab am Montag anfängliche Kursgewinne rasch wieder ab. Dank eines freundlichen Börsenstarts am Nachmittag an der New Yorker Wall Street rettete der Leitindex der Eurozone letztlich ein Plus von 0,22 Prozent auf 3259,71 Punkte in den Feierabend.

In Paris beendete der Cac 40 den Tag mit plus 0,41 Prozent auf 4909,51 Zähler. In London verbuchte der FTSE 100 ein Plus von 0,31 Prozent auf 6050,59 Punkte.

Im Streit zwischen China und den Vereinigten Staaten, in dessen Zentrum zurzeit Hongkong steht, reagierte Peking auf Sanktionen der Amerikaner gegen Politiker und Beamte in der chinesischen Sonderverwaltungszone nun mit eigenen Strafmassnahmen. Gegen elf US-Bürger wurden Sanktionen verhängt, unter ihnen US-Senatoren und Vertreter von Nichtregierungsorganisationen.

«Die Spannungen zwischen den USA und China dürften in dieser Woche die Stimmung an den Märkten mitbestimmen», erwartet Analyst Jim Reid von der Deutschen Bank. Nicht zuletzt deshalb, weil die beiden weltgrössten Volkswirtschaften im weiteren Wochenverlauf den Status ihrer Handelsbeziehungen erörtern. «Die Märkte wollen, dass eine Einigung vorangetrieben wird», schrieb hierzu Analyst Stephen Innes vom Handelshaus Oanda.

Unter den 19 Branchen war die der Banken mit plus 2,0 Prozent Spitzenreiter. Im EuroStoxx 50 gehörten Papiere der erst kürzlich mit Zahlen im Fokus gestandenen spanischen Bank Santander mit 3,2 Prozent zu den besten Werten. Societe Generale gewannen 3,1 Prozent und ING 2,6 Prozent. In London legten die Anteilscheine von Lloyds um 2,3 Prozent zu. In der Schweiz sprangen Credit Suisse an der SMI -Spitze um 3,1 Prozent nach oben, UBS gewannen 1,7 Prozent.

Gemieden wurden hingegen – wie aktuell auch in den USA – Technologiewerte. Der Sektor verlor 1,5 Prozent, war allerdings seit dem Tief im Corona-Börsencrash Mitte März bis zum jüngsten Hoch Mitte Juli um mehr als 60 Prozent nach oben geschnellt. Im EuroStoxx50 zählten SAP und die Anteilscheine des niederländischen Chip-Ausrüsters ASML zu den grössten Verlierern mit Abschlägen von jeweils rund 1,6 Prozent. (awp/mc/pg)

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