Paris / London – Die wichtigsten europäischen Börsen sind am Mittwoch nach den jüngsten Verlusten nahezu unverändert aus dem Handel gegangen. In London setzte sich der Abwärtstrend hingegen fort.
Der EuroStoxx50 schloss mit plus 0,06 Prozent auf 4131,68 Punkte. Der französische Cac 40 verlor 0,03 Prozent auf 7071,79 Punkte. Beim britischen FTSE 100 stand ein Abschlag von 0,43 Prozent auf 7593,22 Zähler zu Buche.
Mit dem nahenden Monats- und Quartalsende verharre die Unsicherheit im Markt, schrieb Analyst Michael Hewson vom Broker CMC Marktes UK. Es bleibe abzuwarten, wie sich die Wirtschaft im Schussquartal präsentiere und wie sich die Notenbanken mit ihrer Zinspolitik dann darauf einstellten.
An der Börse in Zürich verloren UBS 2,9 Prozent. Das US-Justizministerium (DoJ) weitet laut Kreisen seine Untersuchungen gegen die schweizerische Bank und ihre Tochter Credit Suisse wegen des Vorwurfes der Umgehung von Russland-Sanktionen aus. Das berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen. Mögliche Ermittlungen bedeuteten Gegenwind für die UBS-Aktien, schrieb Analyst Kian Abouhossein von JPMorgan. Der Experte verwies aber darauf, dass die Bank bereits grosse Puffer für Rechtsrisiken gebildet habe.
Im EuroStoxx gingen Adyen mit plus 3,7 Prozent als Tagessieger aus dem Handel, womit sie auf eine Hochstufung durch Barclays reagierten. Der Zahlungsdienstleister bleibe der Klassenbeste in seiner Branche und habe langes Wachstum vor sich, auch wenn das zweite Halbjahr erst einmal schwierig werden sollte, schrieb Analyst James Goodman.
In Stockholm zogen die Papiere von H&M nach Aussagen zum laufenden Monat, den vollständigen Zahlen zum dritten Quartal und einer Ankündigung zu Aktienrückkäufen um 3,4 Prozent an.
Unter den Bankaktien verzeichneten Santander Gewinne von 1,8 Prozent. Die spanische Grossbank will im Rahmen ihrer neuen Ausschüttungspolitik Aktien zurückkaufen. Zudem soll die Zwischendividende um 39 Prozent im Vergleich zum Vorjahr steigen.
Im schwachen europäischen Versicherungssektor drückten die Kursverluste von fast 19 Prozent bei der NN Group auf die Stimmung. Ein niederländisches Gericht hatte Teile der Provisionsgestaltung einiger Verträge und die damit verbundenen Kosten als unfair bezeichnet. Der Versicherer will sich nun an das höchste Gericht der Niederlande wenden. (awp/mc/pg)